Feldkirch „Das war eine wenig sensible Vorgehensweise“, kommentierte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) die umstrittene Impfaktion des Feldkircher Bürgermeisters Wolfgang Matt (ÖVP). Wie die Vorarlberger Nachrichten exklusiv berichteten, ließ sich Matt im Heim Gisingen gegen Covid-19 impfen. Er rechtfertigte sich damit, dass eine Impfdosis übriggeblieben sei und er nur diese bekommen habe. Die Heimärztin, Dr. Susanne Furlan, die sich weigerte, die Impfung vorzunehmen, hielt dagegen, dass es noch viele Personen gab, die auf eine Impfung gewartet, diese wegen zu wenig Impfstoff aber nicht bekommen hätten. Auch Wallner stellte klar: „Die Impfphasen sind einzuhalten.“ Deshalb werden die von den Alten- und Pflegeheimen autonom erstellten Impflisten genau überprüft. „Es muss eine gewisse Reihenfolge eingehalten werden“, betonte der Landeshauptmann.
Besondere Brisanz erhält der Vorfall auch vor dem Hintergrund, dass der Impfstoff derzeit äußerst knapp ist. Umso wichtiger sei es, den klar definierten Stufenplan einzuhalten. Markus Wallner räumte ein, dass die Bürgermeister gebeten worden sind, bei den Impfungen in den Pflegeheimen dazuzuschauen, aber: „Unter Betreuung habe ich nicht verstanden, sich selbst impfen zu lassen.“ Die Frage, wann sich etwa Bürgermeister und Landespolitiker impfen lassen sollen, wurde laut Wallner unlängst auch bei einer Videokonferenz beraten. Die einhellig vertretene Meinung: „Wir stehen klar zur Impfung, drängen uns aber nicht vor.“ Für alle gebe es die Verantwortung, in der jeweiligen Impfgruppe zu bleiben, selbst wenn nur eine einzige Dosis übrig ist, fand Wallner klare Worte.