Facetten von Lech

Neues Buch „Lichtbilder“ von Gemeindearchivarin Birgit Heinrich.
LECH Es ist bereits das sechste Buch, das Birgit Heinrich im letzten Jahr herausgebracht hat. Die Gemeindearchivarin von Lech hat mit „Lichtbilder“ ein leicht zu lesendes, aber dennoch informatives Buch, das die vielen Facetten aufzeigt, veröffentlicht. Auch dieser Bildband ist sehr schön gestaltet. Nachdem schon ihr „Gemeindebuch Lech“, das im Jahr 2014 erschienen ist, sowohl als „schönstes Buch Österreichs“ als auch „als eines der schönsten Bücher Deutschlands“ nominiert wurde, entspricht auch das neue Werk diesen Kriterien.
Bilder öffentlich zugänglich machen
„Das Buch entstand in Kooperation mit Lech Zürs Tourismus, die auf der Suche nach einem Buch für Stammgäste waren. Nachdem langjährige Gäste durchaus stark mit dem Ort verbunden sind, entstand die Idee für das Buch ‚Lichtbilder‘“, erklärt die engagierte Historikerin. Es habe außerdem der Wunsch bestanden, zumindest einen kleinen Teil der Tausenden von Fotos des Archivs der Öffentlichkeit zugänglich zu machen: „Wobei ich bewusst die Auswahl auf Fotos gelegt habe, die bislang noch nicht zu sehen waren. Es sollte nicht die touristische Perspektive im Vordergrund stehen, sondern der Alltag und das Geschehen im Hintergrund dargestellt werden. Somit ist dieses Buch auch für die Bevölkerung von Lech interessant.“
101 Fotografien
„Lichtbilder“ ist der neueste Sonderband der Lechtalschriften – einer Schriftenreihe des Lechmuseums und Gemeindearchivs Lech – und widmet sich in 101 Fotografien, die in der Zeit von 1900 bis 2000 entstanden sind, mit jeweils einer Fotografie einem einzelnen Jahr: „In Summe ergibt sich somit ein vielfältiges Bild von der Entwicklung des Dorfes Lech im 20. Jahrhundert. Die Auswahl der Fotografien erfolgte unter unterschiedlichen Gesichtspunkten. Einerseits wollte ich bedeutende Ereignisse aufzeigen wie etwa die Aufstellung des ersten Gipfelkreuzes auf dem Omeshorn 1932 oder den Empfang der französischen Truppen durch eine Lecher Abordnung im Mai 1945. Andererseits waren mir aber auch Fotos wichtig, die die Menschen in Lech zeigen und die deren Alltagskultur dokumentieren.“ Manche Bilder sind wiederum aus fototechnischer Hinsicht interessant, wie beispielsweise eine Stereoskopaufnahme aus dem Jahre 1920. Die Zusammenstellung der Fotografien erhebe keinesfalls den Anspruch auf eine umfassende Darstellung der Geschichte Lechs im vorigen Jahrhundert, sondern es sollten die unterschiedlichsten Aspekte berücksichtigt werden: „In der Auswahl der Bilder habe ich demnach versucht, Vereine, Menschen, Landschaft, Ortsteile, Alltagsleben, Mode und auch politisches Geschehen zu berücksichtigen.“
Mit jedem Buch dazulernen
Vom Schreibprozess selber zeigt sich die sympathische Autorin begeistert: „Es ist eine dankbare und wirklich schöne Arbeit. Mit jedem Buch lerne ich immer wieder etwas Neues hinzu. Und wenn das Buch dann fertig ist, habe ich wirklich etwas Bleibendes in der Hand, das nicht mehr vergeht.“ Gleichzeitig sei das Schreiben oftmals auch ein anstrengender Prozess, insbesondere dann, wenn sich Gedanken nicht so leicht formulieren lassen: „Es gibt Tage, an denen gar nichts geht, und dann läuft es wieder. Ich bin sehr dankbar, dass ich meine Arbeit – auch schon vor Corona – im Homeoffice machen kann. Dadurch kann ich wirklich in den Schreibprozess eintauchen und werde nicht durch Anfragen oder Sonstiges unterbrochen.“
Gestaltung sehr wichtig
Sehr spannend sei für sie auch immer der Prozess der Buchgestaltung: „Wenn ich die Schreibarbeit fertiggestellt habe und die Texte an die Grafik übergebe, bin ich immer sehr neugierig, wie die grafische Gestaltung des Buches Form annimmt.“ Die Ästhetik spielt dabei eine ganz wesentliche Rolle: „Natürlich sind der Text und die Bilder bei den Büchern die Basis, warum man sie schreibt. Genauso wichtig ist jedoch auch die Gestaltung und dass das Ergebnis dann stimmig ist. Auch privat passiert mir das oft, dass ich Bücher kaufe, weil ich sie von der Aufmachung her ansprechend finde.“ BI
„Im Buch sollen der Alltag und das Geschehen im Hintergrund dargestellt werden.“
Zur Person
Birgit Heinrich
ist Gemeindearchivarin in Lech und veröffentlichte kürzlich das Buch „Lichtbilder“
Geboren 19. Oktober 1982
Familie verheiratet, zwei Kinder
Beruflicher Werdegang Studium der Geschichte und Wirtschaftswissenschaften, seit 2008 Gemeindearchivarin in Lech
Hobbys Lesen, Reisen, Besuch von Museen und Ausstellungen