Corona: Gute Entwicklung in Pflegeheimen

Vorarlberg / 04.02.2021 • 18:00 Uhr
In den Pflegeheimen hat bereits die zweite Impfrunde begonnen. <span class="copyright">VN/STIPLOVSEK</span>
In den Pflegeheimen hat bereits die zweite Impfrunde begonnen. VN/STIPLOVSEK

Frühzeitig gesetzte Maßnahmen haben sich weitgehend bewährt.

Bregenz, Wien Vorarlberg vor den Vorhang und in Covidzeiten für einmal in erfreulicher Mission: Im Rahmen einer Pressekonferenz auf Bundesebene wurden die Bemühungen Vorarlbergs bei der Bekämpfung der Pandemie in Alten- und Pflegeheimen als eindrücklich hervorgehoben. Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker untermauerte die positive Entwicklung mit Zahlen. Derzeit gibt es in vier von 49 Heimen noch acht positiv getestete Bewohner und fünf positiv getestete Mitarbeitende. Im Zuge der Infektionswellen verstarben 97 Bewohnerinnen und Bewohner, was einem Anteil an den Todesfällen von 37 Prozent entspricht. „Es sind aber auch 404 betagte Menschen wieder genesen“, sprach Wiesflecker eine Tatsache an, die in der öffentlichen Diskussion kaum Berücksichtigung finde.

Virusmutation macht Sorgen

Die sinkenden Infektionszahlen machen insgesamt zwar Mut, Erleichterungen oder eine Form von Alltag für die Heime sind aufgrund der Unwägbarkeit der Virusmutationen derzeit aber nicht in Sicht. Insgesamt gab es seit dem Frühjahr 2020 in den Alten- und Pflegeheimen in Vorarlberg bei Bewohnern und Beschäftigten jeweils 500 bestätigte Infektionsfälle. Im Zusammenhang mit der Impfung konnte die Soziallandesrätin melden, dass alle Heime durchgeimpft sind und in fünf Heimen bereits mit der Zweitimpfung begonnen wurde. Die Durchimpfungsrate bei den Bewohnern gab sie mit 75, jene bei den Mitarbeitenden mit 53 Prozent an. Letztere Quote sei jedoch zu relativieren, weil sich Personal, das bereits eine Covidinfektion durchgemacht habe, aufgrund der Impfstoffknappheit erst später impfen lassen wolle, anderes schon Anfang Jänner in der Impfstraße in Dornbirn geimpft worden sei.

Als ebenfalls wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Infektionen in den Heimen nannte Katharina Wiesflecker die verpflichtenden Testungen. Pro Woche werden 4000 Tests durchgeführt. „Die Maßnahme ist anfangs zwar kritisch gesehen worden, sie hat sich jedoch bewährt“, betonte Wiesflecker, die aus dem Landhaus in Bregenz ins Bundeskanzleramt nach Wien zugeschaltet war. Es würden nämlich immer noch einzelne positive Fälle herausgefiltert. In Kalenderwoche 3 etwa waren es drei, eine Woche später erbrachte die Testung ein positives Ergebnis.

Ausbilden und Anerkennung

Nutzen gezeigt hätten zudem die frühzeitige Empfehlung zum Tragen von FFP-2-Masken, die Erarbeitung eines Krisenhandbuchs, die Zusammenarbeit mit den mobilen Diensten sowie die Besuchsbeschränkungen, obwohl es sich dabei um ein schwieriges emotionales Thema handle. Wiesflecker sprach auch die allgemeine Personalknappheit in den Heimen an. „Ausbilden, ausbilden, ausbilden“, bezeichnete sie als vordringlich. Gleichzeitig brauche es bessere Rahmenbedingungen und mehr Anerkennung für diesen Beruf.