Schulunterricht ja, aber noch ohne Turnen und Singen
Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink im digitalen VN-Stammtisch: Ein Auszug von Fragen und Antworten.
Bregenz Die Schullandesrätin verhehlt nicht ihre Freude über den Restart des Präsenzunterrichts. Es brauche allerdings strenge Sicherheitsmaßnahmen zur Gewährleistung des Schulbetriebs.


Wie empfinden Sie den Restart des Präsenzunterrichts kommende Woche?
Ich freue mich sehr, dass der Präsenzunterricht an allen Schulen wieder startet. Schließlich ist die Schule der Ort, wo man sich trifft, wo man miteinander lernt und in den direkten Austausch tritt. Das ist vor dem Computer nicht möglich.
Warum müssen negativ getestete Kinder in der Schule trotzdem eine Maske tragen? Andererseits kann ich ungetestet in ein Krankenhaus?
In der Schule haben wir tatsächlich ein dichtes Sicherheitsnetz. Das ist der Grund, warum sich das Bildungsministerium mit dem Gesundheitsministerium geeinigt hat, dass die Schulen wieder aufgehen. Es sind sehr viele Menschen, die sich in den Schulen aufhalten, allein 50.000 Schüler. Das ist sehr viel angesichts der bestehenden Infektionslage. Wir wissen nicht, wie sich die Mutationen entwickeln. Deswegen dieses Sicherheitsnetz, und deswegen ist auch die Maske wichtig.
Im Elementarbereich sind wir PädagogInnen sehr wenig geschützt. Und mit den Formulierungen, die sehr schwammig formuliert sind, können wir wenig anfangen. Jeder kocht sein eigenes Süppchen.
Ich bin sehr dankbar für diese Anmerkung. Kindern von null bis sechs wird nicht empfohlen, dass sie getestet werden, wenn sie keine Symptome haben. Deswegen macht es auch keinen Sinn, ihnen Selbsttests für die Kinder zur Verfügung zu stellen. Und man kann von den PädagogInnen nicht verlangen, hier selbst Hand anzulegen und die Kinder zu testen. Was uns beruhigt, ist, dass die Infektionszahlen in diesem Alterssegment konstant niedrig sind. Wir wollen die Kinder auch nicht mit Masken konfrontieren, weil das zum Beispiel für die Sprachförderung problematisch ist.
Was ist mit Lehrern, die sich weigern, getestet zu werden?
Die müssen verpflichtend eine FFP2-Maske tragen.
Wie sicher und stabil ist der Restart für den Präsenzunterricht. Kann es damit nicht gleich wieder vorbei sein?
Das jetzt erstellte Sicherheitskonzept des Bildungsministers sucht in Europa seinesgleichen. Der Plan ist, dass wir mit diesem Konzept bis Ostern fahren werden. Aber: Die Lage wird selbstverständlich täglich neu bewertet.
Wie stehen Sie zur Bedingung: Nur getestete Kinder dürfen zum Präsenzunterricht?
Wir wollen, dass die Eltern, deren Kinder getestet wurden, wissen: Ihr Kind sitzt in einer Klasse nur mit anderen getesteten Kindern. Das ist ein großer Wunsch, ja eine Forderung vieler Eltern. Deswegen halte ich das für sinnvoll.
Der Bund hat zwei Förderstunden pro Klasse zugesagt, aber dafür noch kein Verrechnungsmodell vorgelegt. Wird das Land diesbezüglich in Vorleistung gehen?
Ja, wir werden in Vorleistung für diese zwei Förderstunden gehen. Die soll es ab dem zweiten Semester geben.
Dürfen Kinder an den zwei Testtagen Montag und Mittwoch singen und turnen?
Das ist eigentlich eine logische Schlussfolgerung. Wir wissen aber, dass diese Tests nur eine Momentaufnahme sind und nur jene mit großer Viruslast erkennen, die Superspreader. Aber es wäre wohl ein bisschen unvorsichtig, wenn wir aufgrund dieser Tests die Masken ablegen, singen und turnen würden.