Bregenz Dass der direkte Kontakt zwischen Schülern und Lehrern nicht zu ersetzen ist, ist auch für Landeshauptmann Markus Wallner (53, ÖVP) klar. „Aber die Zukunft des Lernens wird vermehrt durch digitale Elemente und Homeschooling ergänzt“, steht für Wallner fest.
Das Land wirft deshalb ein Digitalisierungspaket ins pädagogische Rennen. Für dieses sollen zwischen 2021 und 2023 rund sechs Millionen Euro bereitgestellt werden. Über 3,4 Millionen Euro davon kommen aus dem Bildungsbudget, 2,5 Millionen Euro aus Mitteln der Wirtschaftsförderung.
Die Investitionen verteilen sich auf zwei Bereiche. Zum einen auf die Herstellung leistungsstarker Glasfaseranbindungen von Schulstandorten. Diese wird mit 90 Prozent der Projektkosten gefördert. Der zweite Investitionsschwerpunkt bezieht sich auf die Modernisierung der IT-Infrastruktur sowie die Anschaffung von EDV-Ausstattungen an den Pflichtschulen. „Den Gemeinden wird zusätzlich zu den Bedarfszuweisungen eine Top Up-Förderung des Landes gewährt“, erklärt Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (44, ÖVP).
„Ohne Corona wäre der digitale Schub an den Schulen nie so stark ausgefallen“, ist sich Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink (60, ÖVP) sicher. „Die Schule wird nie mehr so sein wie vorher.“ Im Rahmen der Bundesinitiative zu den digitalen Endgeräten erhalten ab dem Schuljahr 2021/22 Schülerinnen und Schüler in der fünften und sechsten Schulstufe, ab dem Schuljahr 2022/23 jeweils in der fünften Schulstufe digitale Endgeräte. Auch für Lehrpersonen sind Geräte vorgesehen. An dieser Initiative nehmen im ersten Durchgang über 80 Prozent der betreffenden Schulen in Vorarlberg teil. Das bedeutet 6000 Geräte für Schülerinnen und Schüler, 990 Geräte für Lehrerinnen und Lehrer an 68 Mittelschulen, AHS-Unterstufen und Sonderschulen.
Massiv ausgebaut und von den Lehrpersonen auch zunehmend genutzt wird auch das digitale Aus- und Weiterbildungsprogramm der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg. In den Genuss einer jährlichen Investition in Höhe von einer Million Euro kommen im Rahmen der digitalen Offensive auch die Landesberufsschulen.
Es sollen damit Hardware, Software, Lizenzen, WLAN-Ausbau, Telefonanlagen, Leasingverträge und Wartungsverträge finanziert werden. Weiterhin an der digitalen Ausstattung der Schulen beteiligen will sich auch die Industrie.