Die sogenannten „Schokohäuser“ von Ignaz Wolf in prominenter Baulage im Bludenzer Obdorf.Archiv Suchard
Frühe Phase des sozialen Wohnbaus durch Errichtung von Facharbeiter- und Angestelltenwohnungen.
BludenzEin Kernstück der Bludenzer Wirtschaft war seit ihrer Gründung die Schokoladenfabrik Suchard, eine der frühesten Zweigniederlassungen der Kette. Mittlerweile ist sie im Besitz von Mondēlez International. Doch nicht nur der starke Einfluss der Firma auf Bludenz an sich war Grund für die Namensgebung der Suchardstraße. Die Straße hatte lange Zeit auch eine mindestens so starke Orientierungsfunktion.
Eröffnung der Schokoladefabrik
Bis zum Jahr 1930 bestand die heutige Suchardstraße aus zwei selbstständigen Teilen: ein Teil davon war die damalige Engelbündtstraße, der andere wurde Mittelweg genannt. Doch bereits kurz nach der Eröffnung der Schokoladenfabrik 1888 wurde mit dem Bau von Wohnhäusern für Facharbeiter und Angestellte der Firma Suchard begonnen. Diese können durchaus als frühe Projekte des sozialen Wohnbaus angesehen werden. Am 7. April 1930 folgte daher mit der Umbenennung und Zusammenschließung der Straße in eine Suchardstraße die passende Namensgebung. Die dort stehenden, von Baumeister Ignaz Wolf geplanten Häuser waren als „Schokohäuser“ bekannt. Heute stehen nur noch zwei davon.
Die Firma Suchard, deren Name auf den Schweizer Chocolatier Philippe Suchard (1797–1884) zurückgeht, war damals hocherfreut über die Benennung. In einem Schreiben versprach man „an dem Aufblühen und Gedeihen der Stadt Bludenz in bisheriger Tradition“ weiter mitzuarbeiten.
Auch heute ist der Name ein fester Bestandteil des Bludenzer Straßenbilds, auch wenn die einstige Funktion und auch der Großteil der Häuser längst zur Geschichte geworden sind. SES
Im Jahr 1989 wurden bis auf die zwei Häuser im Vordergrund alle abgerissen und an deren Stelle Wohnblocks errichtet.Archiv Fritz