Start für nachhaltige Zentrumsentwicklung

Vorarlberg / 12.05.2021 • 16:14 Uhr
Spatenstich im Regen – v. l.: Schöneberger, Vizebgm. Steurer, GU Moosbrugger, Kaufmann, Bgm. Kirchmann, Til und Judith Wellmann, Egon und Monika Haag. <span class="copyright">stp/2</span>
Spatenstich im Regen – v. l.: Schöneberger, Vizebgm. Steurer, GU Moosbrugger, Kaufmann, Bgm. Kirchmann, Til und Judith Wellmann, Egon und Monika Haag. stp/2

Baustart beim Projekt für Nahversorgung und Schaffung von Wohnraum in Langen.

Langen Mehr als zwei Jahre wurde intensiv diskutiert, geplant und optimiert – dann lag ein Projekt auf dem Tisch, das einen Meilenstein der Langener Zentrumsentwicklung bringen wird: Judith und Til Wellmann errichten auf dem zentralen Platz zwischen L 2 einerseits und Treff.Punkt/Gemeinde andererseits eine Wohnanlage mit integrierter Nahversorgung und weiteren Geschäften.

Aufwertung für Gemeinde

Laut Kundmachung der BH zur Bauverhandlung geht es dabei im Objekt Dorf 150b gegenüber dem Treff.Punkt um „eine Backwarenverkaufsstelle samt Café (Bäckerei Mangold), eine oder zwei noch nicht näher definierte Dienstleisterflächen und darüber zwei Etagen mit jeweils vier Wohnungen. Im bergseitigen Gebäude Dorf 150c befinden sich über dem Nahversorger (SPAR) mit einer Verkaufsfläche von 300 Quadratmetern zwei Geschosse mit vier bzw. fünf Wohnungen.“

Einkaufen und Wohnen

„Es war uns ein wichtiges Anliegen“, so Bürgermeister Josef Kirchmann gegenüber der VN-Heimat, „dass hier keine reine Wohnanlage entsteht, sondern auch für die Gemeindeentwicklung unverzichtbare Infrastruktur eingebunden wird.“ Dies war ein Gebot der Stunde, da der bestehende Dorfladen an der Peripherie der Gemeinde keine Zukunft hatte. „Zum ungünstigen Standort kam noch die Notwendigkeit eines Umbaus – dafür fand sich kein Betreiber und wir haben deshalb schon vor Jahren mit der Suche nach einem anderen – zentralen – Standort und Pächter begonnen“, so der Gemeindechef zur Ausgangslage.

Schließlich fand sich ein Interessent für die Errichtung einer Wohnanlage, in die auch der neue Nahversorger und weitere Geschäfte eingebunden werden.

Zentrum „mit Leben erfüllen“

Bürgermeister Kirchmann und seinem Team in der Gemeindevertretung war beim Spatenstich die Erleichterung anzumerken: „Mit diesem Projekt machen wir einen großen Schritt zu einer Belebung des Zentrums.“ In der Tat gab es diesbezüglich bei den Verantwortlichen große Sorgen, denn im Zentrum war immer weniger los. Der traditionsreiche Gasthof Hirschen ist seit Jahren geschlossen, im Adler (der erst kürzlich nach einer Rundumerneuerung und Modernisierung wiedereröffnet wurde) lief es zuletzt recht holprig, und der Nahversorger am Ortsrand spielte für das Zentrum ohnehin keine belebende Rolle. „Jetzt bekommen wir durch den Nahversorger, die Bäckerei mit Café und ein weiteres Geschäft wichtige Impulse für das Zentrum“, so Kirchmann, der auch den Hirschen nicht aus den Augen verloren hat. „Alles auf einmal geht halt nicht, bisher mussten wir dieses Thema immer wieder zurückstellen, anderes war dringlicher. Aber nach diesem Projekt steht die Reaktivierung des Hirschen ganz oben auf unserer Liste.“

Wohnraum stark nachgefragt

Mit dem Zentrumsprojekt reagiert Langen auch auf die nach wie vor starke Nachfrage nach Wohnraum. „Die Nähe zu Bregenz und dem unteren Rheintal macht Langen zu einer attraktiven Wohngemeinde, deshalb sind wir daran interessiert, diese Nachfrage auch zu befriedigen“, verweist der Gemeindechef auf mehrere Wohnanlagen, die in den vergangenen Jahren realisiert wurden. Dabei gelte es natürlich, auf die „Ortsbildverträglichkeit“ solcher Vorhaben zu achten. Und es sei kein Geheimnis, „dass Judith und Til Wellmann von ihren ursprünglichen Plänen doch einige Abstriche machen mussten, bis dieser – wie ich meine – gute Kompromiss gefunden wurde“. Ein Kompromiss, in den neben 14 Mietwohnungen auch drei Ferienwohnungen eingeflossen sind.

Handwerker aus der Region

Für Bgm. Kirchmann ist es auch wichtig, „dass Generalunternehmer Martin Moosbrugger fast ausschließlich Handwerker aus der Region als Partner für das mit rund sechs Millionen Euro veranschlagte Projekt betraut hat. Die Gebäude mit rund 2000 Quadratmetern Nutzfläche erhalten Satteldächer und Holzfassade und es gibt eine öffentliche Durchwegung.

Bgm. Kirchmann, Vize Peter Steurer, weitere Gemeindemandatare, GU Moosbrugger und Bauleiter Jürgen Schöneberger, Wolfgang Kaufmann (Spar), Judith und Till Wellmann sowie Egon und Monika Haag (Mangold) ließen sich die gute Laune beim Spatenstich auch durch Regenschauer nicht vermiesen. Beim improvisierten Imbiss und Umtrunk gab es einige Wünsche: ein planmäßiger und vor allem unfallfreier Bauverlauf und entsprechende Rahmenbedingungen ohne Coronaeinschränkungen, damit es eine ordentliche Firstfeier und später Eröffnung geben kann. STP

Bürgermeister Kirchmann: „Intensive Gespräche mit den Wellmanns brachten einen guten Kompromiss.“
Bürgermeister Kirchmann: „Intensive Gespräche mit den Wellmanns brachten einen guten Kompromiss.“