Grüne wollen langsamer fahren erlauben

Vorarlberg / 28.05.2021 • 08:00 Uhr
Grüne wollen langsamer fahren erlauben
Auf dieser Straße in Bürs sind immer noch 50 km/h erlaubt. Das liegt auch an der Straßenverkehrsordnung. DIE GRÜNEN

Zadra fordert Spielraum bei Geschwindigkeit für Landesstraßen.

Bregenz Wer mit dem Auto durch Bürs fährt, reibt sich die Augen. Durch die enge, zwischen Häusern eingeklemmte Straße sind 50 Stundenkilometer erlaubt. Dieser Wert ist zwar theoretischer Natur, niemand kann mit 50 durch diese Gassen brettern. Dennoch ist es erlaubt. Geht es nach den Vorarlberger Grünen, soll es einfacher werden, Landesstraßen mit einer niedrigeren Höchstgeschwindigkeit zu versehen. Bisher würden solche Anträge meistens abgelehnt, bemängelt der grüne Klubobmann Daniel Zadra. Er sieht die eigene Landesregierung und die Bundesregierung in der Pflicht.

Es ist offenbar gar nicht so einfach, die Geschwindigkeit auf der Landesstraße zu reduzieren. “Anträge werden oft abgelehnt”, berichtet Zadra. Die Behörde müsse sich an die Straßenverkehrsordnung halten, und die stammt aus dem Jahr 1960. “Das ist ein veraltetes und nicht mehr zeitgemäßes Gesetz, das dringend modernisiert gehört”, fordert der Klubobmann. Da sieht er die Bundesregierung gefordert; also auch das grüne Verkehrsministerium von Leonore Gewessler. Zadra berichtet, dass derzeit innerkoalitionäre Verhandlungen laufen. “Ich hoffe, dass Ende des Jahres Ergebnisse zu sehen sind.” Sein Vorschlag: Ein Passus, der den Behörden mehr Spielraum in Ortszentren erlaubt.

Zadra fordert mehr Möglichkeiten für Behörden. <span class="copyright">Vol.at/Mayer</span>
Zadra fordert mehr Möglichkeiten für Behörden. Vol.at/Mayer

Auch auf Landesebene müsse etwas geschehen, so Zadra. Im Mobilitätskonzept sei ein Leitfaden für Beamte vorgesehen, wie mit Anträgen zur Geschwindigkeitsreduktion und zu Begegnungszonen umgegangen werden soll. Dieser Leitfaden existiere bisher nicht. “Das sollte rasch geschehen”, fordert er. Langsamere Autos in Ortszentren seien ein Beitrag zum Klimaschutz, zur Verkehrssicherheit und damit auch zur Lebensqualität.