Welche Forderungen das Vorarlberger Kinderdorf an das Land hat

Vorarlberg / 09.06.2021 • 16:45 Uhr
Welche Forderungen das Vorarlberger Kinderdorf an das Land hat
Mit verschiedensten Angeboten versuchen die rund 300 Fachpersonen des Kinderdorfs Hilfe zu leisten. VOKI

Das Vorarlberger Kinderdorf fordert verstärkte Investitionen in präventive Hilfen.

Bregenz Um Folgeschäden für Kinder und Familien zu begrenzen, brauche es umfassende Hilfsmaßnahmen, stellt das Vorarlberger Kinderdorf in seinem Jahresbericht fest. Es sei eine der wesentlichen Erkenntnisse nach über einem Jahr Coronapandemie, dass die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in der Krise nur eine untergeordnete Rolle spielten.

„Die Folgen für die psychosoziale Gesundheit der jungen Generation wiegen schwer“, sagt Geschäftsführer Christoph Hackspiel. Zahlreiche Studien ebenso wie die tägliche Arbeit in sieben Fachbereichen machen dies deutlich.

Der Appell des Vorarlberger Kinderdorfs ist an Bund, Land und Gemeinden gerichtet: „Es müssen kraftvolle Hilfsprogramme umgesetzt werden, um Kinder, deren Entwicklungs-, Bildungs- und Entfaltungschancen massiv bedroht sind, zu unterstützen.“

Mehr Lernprogramme

Konkret fordert die Kinderschutzeinrichtung unter anderem verstärkte Investitionen in präventive Hilfen für erschöpfte Familien, eine Ausweitung frei zugänglicher Beratungs- und Therapieangebote, den Ausbau von Lernprogrammen, Ganztagsschulen, Schulsozialarbeit und gemeinschaftsbildenden Freizeitaktivitäten. Das Vorarlberger Kinderdorf unterstützt auch den von der Caritas bereits getätigten Ruf nach einer Task Force für Kinder: „Es braucht unsere gebündelte Kraft und Solidarität, um die Folgeschäden für die Jungen zu reduzieren.“

„Die Folgen für die psychosoziale Gesundheit der jungen Generation wiegen schwer.“

Christoph Hackspiel, GF Vorarlberger Kinderdorf

Im vergangenen, von der Pandemie stark geprägten Jahr unterstützte das Vorarlberger Kinderdorf 3276 Kinder und Jugendliche. Konkret wurden 1571 Mädchen und Buben ambulant, 176 stationär und 1529 präventiv betreut. Dieses „Netzwerk der Solidarität“ trugen zusätzlich fast 250 Freiwillige mit, die 209 Familien mit 680 Kindern eine Rückenstärkung gaben. Sie investierten knapp 18.000 Stunden in das Ehrenamt mit Kindern.