Staubfrei durchs Ried zum Jannersee

Vorarlberg / 16.06.2021 • 15:15 Uhr
Diese Strecke im Ried wird bald staubfrei: Bürgermeister Elmar Rhomberg, Gemeinderat Walter Pfanner und Bauhofleiter Markus Wirth (von links). <span class="copyright">AJK/4</span>
Diese Strecke im Ried wird bald staubfrei: Bürgermeister Elmar Rhomberg, Gemeinderat Walter Pfanner und Bauhofleiter Markus Wirth (von links). AJK/4

Noch im Sommer kommt dünne Asphaltschicht auf die Sackstraße zwischen Hard und Lauterach.

LauTERACH, HARD Die staubigen Zeiten auf der Sackstraße zwischen dem Jannersee in Lauterach und dem Erlach in Hard sind bald vorüber. Jahrelange Bemühungen der Marktgemeinde Lauterach haben endlich Erfolg: Das Land Vorarlberg hat die Förderung des Vorhabens beschlossen, auch der erforderliche Naturschutz-Bescheid der BH Bregenz liegt vor. In etwa zwei Wochen beginnen die Arbeiten.

Staubschicht wird aufgewirbelt

Die 2,1 Kilometer lange Sackstraße führt vom Jannersee Richtung Hard bis zur Abzweigung der Riedstraße Richtung Gärtnerei Lerchner. Die Strecke wird von Radfahrerinnen, Joggern und Spaziergängern gerne genützt, sie ist aber auch wesentlich für die landwirtschaftliche Bewirtung der Riedflächen. Das sorgt an staubtrockenen Tagen immer wieder für Probleme. Die meisten Traktorlenker reduzieren zwar ihr Tempo, wenn sie Radler oder Fußgängerinnen passieren, Staub wird von den schweren Fuhrwerken dennoch aufgewirbelt. Er nebelt nicht nur die Erholungssuchenden ein, er überzieht auch Gras und Mais neben der Straße mit grauen Schichten.

Natura-2000-Gebiet

Der Lauteracher Bürgermeister Elmar Rhomberg und sein Gemeinderat für Infrastruktur Walter Pfanner zeigen sich zufrieden: „Endlich darf die stark genützte Strecke staubfrei gemacht werden. Das kommt der Landwirtschaft ebenso entgegen wie den Radlerinnen, Radlern oder Fußgängern.“ Im Lauteracher Ried, seit 1995 Natura-2000-Gebiet, sind keinerlei Maßnahmen erlaubt, die zu einer Verschlechterung führen. „Diese Verlegung einer wasserdurchlässigen Tränkdecke ist allerdings keine Verschlechterung“, zeigen sich die beiden Nachbargemeinden Lauterach und Hard überzeugt. Der Antrag, die 2,1 Kilometer lange Fahrbahn zu asphaltieren, wurde bereits 2016 gestellt.

Die BH Bregenz hat dem Vorhaben jetzt in einem Verfahren „nach dem Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung samt Verträglichkeitsabschätzung“ eine Ausnahmebewilligung erteilt. Es müssen strenge Auflagen beachtet werden. So gehören die Riedgräben während der Arbeiten geschützt, besonders die Streuewiesen im Ortsgebiet Hard dürfen nicht beeinträchtigt werden.

Baustart im Juli

Markus Wirth, Bauhofleiter und Straßenmeister der Marktgemeinde Lauterach, betont, dass die Asphaltarbeiten selbstverständlich auf die Natur Rücksicht nehmen. „Es wird lediglich die vorhandene Schotterfahrbahn aufgeraut. Darauf kommt die Tränkdecke. Dieser wasserdurchlässige Spezialasphalt wurde beispielsweise auch im Naturschutzgebiet Rheindelta verwendet.“ Die Arbeiten beginnen Anfang Juli und dauern rund 3,5 Wochen. Markus Wirth: „Während der Bauzeit sind kurzfristige Sperren erforderlich. Dann sind kurze Umwege zu fahren.“

Der Anteil von Lauterach an den Kosten beläuft sich auf rund 50.000 Euro, Hard muss etwas weniger mitfinanzieren. LR Johannes Rauch konnte dem Lauteracher Bürgermeister Elmar Rhomberg kürzlich berichten, dass das Land Vorarlberg die Förderung von 50 Prozent der Kosten beschlossen hat.

Bäume für Neugeborene

Entlang der Sackstraße können Anfang Juli auch zusätzliche Bäume gepflanzt werden. Die Marktgemeinde überrascht alle Eltern Neugeborener mit einer Baumspende. Bürgermeister Rhomberg: „Während der letzten Monate konnten wir diese Bäume, die jeweils ein Namensschild der Neugeborenen tragen, leider nicht auspflanzen. Das holen wir jetzt nach.“ Bauhofleiter Markus Wirth weiß, dass es sich um 16 Rotbuchen handelt, die im Ried für zusätzlichen Schatten sorgen werden. AJK

Auch wenn Traktorfahrer Rücksicht nehmen – bei trockenem Wetter werden Radler und Fußgänger eingestaubt.
Auch wenn Traktorfahrer Rücksicht nehmen – bei trockenem Wetter werden Radler und Fußgänger eingestaubt.
Die staubigen Zeiten auf dem Weg zwischen dem Jannersee in Lauterach und dem Erlach in Hard sind bald vorüber.
Die staubigen Zeiten auf dem Weg zwischen dem Jannersee in Lauterach und dem Erlach in Hard sind bald vorüber.
Die Sackstraße zwischen Lauterach und Hard wird von Radlerinnen, Joggerinnen und Spaziergängern gerne genutzt.
Die Sackstraße zwischen Lauterach und Hard wird von Radlerinnen, Joggerinnen und Spaziergängern gerne genutzt.

Stichwort

Tränkdecke

Die Tränkdecke ist eine bituminös gebundene Wegebefestigung für Verkehrsflächen von leichter bis mittlerer Belastung. Sie hat eine hohe Elastizität und lässt größere Bewegungen im Unterbau zu. Zu ihrer Erstellung wird leichteres Gerät verwendet als bei Asphaltdecken. So können auch in schwierigem Gelände Wege befestigt werden, ohne dass die Umwelt verändert oder beschädigt werden muss.