So will die Stadt Bludenz ihr Hotel auf Vordermann bringen

Im kommenden Jahr sollen über 2 Millionen Euro in die Sanierung des Val Blu Hotels investiert werden.
Bludenz Im September 2005 war das 10,5 Millionen Euro teure Val Blu Resort am Fuße der Bludenzer Halde feierlich eröffnet worden. Nach 16 Jahren des durchgehenden Betriebs soll ein Investitionsschub nun die Zukunft des Hotelbetriebs sichern. 2,1 Millionen Euro will die Stadt im kommenden Jahr in ihr 112-Betten-Hotel investieren. Es ist dies die erste Sanierung seit der Eröffnung und nach Freibad und Saunalandschaft die dritte Etappe im Zuge der groß angelegten Val-Blu-Sanierung.
„Der Abgang der gesamten Freibadanlage beträgt jährlich rund 400.000 Euro“, rechnet Finanzstadtrat Jimmy Heinzl vor. „Mit dem Hotelbetrieb können wir einiges gegenfinanzieren. Fehlen hier die Einnahmen, kommt uns das am Ende des Tages teurer, daher macht eine Investition unserer Ansicht nach Sinn“, argumentiert Heinzl.

Eine kürzlich durchgeführte Analyse habe ergeben, dass bei fehlender Investition mit einem Rückgang an Buchungen zu rechnen sei, daher wolle man nun reagieren. „Die Investition stellt nicht nur eine wertvolle regionale Wertschöpfung, sondern auch eine deutliche Aufwertung des Hotelbetriebs dar“, argumentiert Bürgermeister Simon Tschann.
56 neue Zimmer
Die Pläne sehen eine massive Aufwertung der bestehenden 56 Hotelzimmer vor. „Statt der bestehenden Doppelbetten wird künftig eine Ein- bis Drei-Bett-Belegung möglich sein. Auch die bisher ins Zimmer integrierten Nasszellen werden durch die räumliche Abtrennung und Vergrößerung eine deutliche Qualitätssteigerung nach sich ziehen“, ist Geschäftsführer Jakob Glawitsch überzeugt.

Die Arbeiten sollen bereits im Frühjahr 2022 gestartet werden und bis zum Sommer abgeschlossen sein. „Das alles wird während des laufenden Betriebs erfolgen“, informiert Glawitsch. Geht es nach dem Geschäftsführer, soll der Fokus künftig vermehrt auf Sport und Gesundheit gelegt werden. Das umliegende Sportquartier mit Freibad, Hallenbad, Sauna, Fußballstadion und Tennisanlage, aber auch die neue Rodelbahn würden dieses Konzept quasi vorgeben.
Gemischte Gefühle
In der Stadtvertretung steht man der geplanten Investition mit gemischten Gefühlen gegenüber. „Ziel ist es, durch den modernisierten Hotelbetrieb den jährlichen Zuschuss der Stadt zum Betrieb der Wasserwelt weiter zu reduzieren und damit die Entwicklung der Bludenzer Finanzen positiv zu beeinflussen“, trägt Joachim Weixlbaumer (FPÖ) die Renovierung bzw. Adaptierung der Hotelzimmer im Val Blu mit. Etwas mehr Zähneknirschen war aus dem Lager der Grünen zu hören. „Wir stimmen der Sanierung der Zimmer im Val Blu zu, obwohl wir es kritisch sehen, dass die Stadt ein Hotel betreibt. Aber wenn es so ist, dann müssen wir dafür Sorge tragen, dass das Angebot stimmt und das Hotel gewinnbringend geführt werden kann“, sagt Wolfgang Maurer.
Seitens der SPÖ ortet man hingegen einen Schnellschuss und kritisiert das Fehlen eines Gesamtkonzepts. „Wir wissen nicht, welche weiteren Investitionen in die Fassade, Fenster, Tiefgarage oder das marode Dach in den kommenden Jahren anstehen. Ein Verkauf, die Verpachtung oder ein Umbau des Hotels wurden nicht einmal geprüft“, argumentiert Bernhard Corn. Schlussendlich fasste die Stadtvertretung gegen die Stimmen der SPÖ den Grundsatzbeschluss für die Sanierung der 56 Hotelzimmer.
