Ein Aufnahmetest für drei Krankenpflegeschulen

Großes Assessment als Erleichterung für Bewerber und Ausbildner.
FEldkirch, RAnkweil, Dornbirn 264 Personen sind letzte Woche zum Aufnahmeverfahren um einen Studienplatz an einer der drei Pflegeschulen im Land angetreten. Das Besondere dieses Mal: Erstmals haben die drei Gesundheits- und Krankenpflegeschulen ein gemeinsames Bewerbungsverfahren für Interessierte durchgeführt. Bislang hatte jede Schule – also Feldkirch, Rankweil und Unterland (mit Standorten in Bregenz und Dornbirn) – ihr eigenes Aufnahmeverfahren samt eigenem Bewerbungsgespräch, Assessmentcenter und eigener Aufnahmekommission. Mit dem neuen „Großen Assessment“ ist ein erster Schritt getan, den Ausbildungsdschungel beim Start in dieses so gefragte Berufsfeld zu lichten.
Die Besten bekommen einen Platz
100 Ausbildungsplätze stehen insgesamt für das Schuljahr 2021/22 zur Verfügung. Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser sind Träger der zwei Gesundheits- und Krankenpflegeschulen Feldkirch und Rankweil, die Pflegeschule Unterland wird von der Stadt Dornbirn betrieben. Erfreut und – mit Blick auf die Herausforderungen der Zukunft – auch erleichtert reagiert nicht nur Simone Chukwuma-Lutz, Direktorin der Pflegeschule Unterland. „Das gemeinsame Aufnahmeverfahren ist für alle Beteiligten eine Riesenerleichterung“, freut sich auch Mario Wölbitsch, Direktor der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen Feldkirch und Rankweil: „Es ist nur mehr eine Bewerbung an der Schule der Wahl notwendig. Es gibt ein Gesamtranking und somit kann gewährleistet werden, dass die Besten auch wirklich einen Ausbildungsplatz bekommen.“ Bisher haben sich Interessierte zur Sicherheit gleich mehrfach beworben, sehr häufig sogar an allen drei Schulen. Mit anderen Worten: Die Bewerber mussten drei Termine wahrnehmen, drei unterschiedliche Bewerbungsunterlagen abgeben, drei persönliche Bewerbungsgespräche absolvieren, sich auf unterschiedliche Assessments vorbereiten etc. Ein mehrfacher Aufwand also für alle Beteiligten.
Hohes Niveau der Bewerber
Für das kommende Schuljahr sind nun alle Interessenten in einem gemeinsamen Aufnahmeverfahren angehört und geprüft worden. Die Assessoren haben allesamt jahrelange Erfahrung in Theorie und Pflegepraxis und unterrichten selbst auch an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen. Die angehenden Schüler mussten unter anderem Übungen zum Leseverständnis sowie Textaufgaben lösen. Für den praktischen Teil wurden spezielle Gruppenarbeiten vorbereitet. An den zwei Tagen sind die Bewerber im Halbstundentakt vor die gesetzlich vorgeschriebene Aufnahmekommission geladen worden. Am Ende waren die 100 Ausbildungsplätze verteilt: Feldkirch 40, Rankweil 30, Unterland 30. Außerdem wurde eine Warteliste beschlossen, weil voraussichtlich einige der Maturanten einen Ausbildungsplatz in der Bachelorausbildung für Pflege an der FH Vorarlberg erhalten werden. 17 Pflegeassistenten haben sich für die Aufnahme in die verkürzte Ausbildung zum Diplom beworben.

„Das Niveau der Bewerber ist sehr hoch“, zieht Wölbitsch erste Bilanz. Die Vereinheitlichung der Aufnahmeverfahren ist ein weiterer Schritt in der Ausbildungsreform im Pflegebereich. „Wenn wir dieses Modell auch auf die Pflegeassistenz- und die Pflegefachassistenzausbildung ausrollen und die Diplomausbildung wie geplant in Richtung Fachhochschule hin an unseren Schulen ausläuft, wird die Laufbahn der begehrten Fachkräfte dann noch klarer werden“, ist Wölbitsch überzeugt.