Wie ein Unbekannter versucht, Kinder ins Auto zu locken

Mann wollte im Oberland Minderjährige mit der Masche „Babykätzchen streicheln“ ködern.
Göfis, Rankweil, Nenzing Ist hier ein Kindesentführer unterwegs? Im Vorarlberger Oberland versetzt derzeit ein unbekannter Mann Eltern und Kinder in Furcht und Unruhe. Die unheimliche Serie begann am Dienstag in Göfis, als ein zehnjähriger Volksschüler gegen 12.30 Uhr nach dem Unterricht von der Volksschule Agasella kommend auf der Badidastraße nach Hause ging. Etwa zweihundert Meter von der Volksschule entfernt wurde der Bub von einem älteren Mann mit grauen Haaren, der in einem dunkelgrauen VW Passat mit Fahrradträger unterwegs war, in hochdeutscher Sprache angesprochen.
Der Fremde bot dem Jungen an, mit ihm nach Hause zu fahren. Dort hätte er Babykätzchen, die er streicheln dürfte. Doch der Zehnjährige lehnte dieses Angebot ab und lief weiter. Der Unbekannte setzte daraufhin seine Fahrt Richtung Ortszentrum fort.
Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, war dies kein Einzelfall. Vermutlich derselbe Mann war mit der gleichen Masche am Mittwochvormittag bei der Volksschule Rankweil-Montfort in Erscheinung getreten.
Mit Maske unterwegs
Deren Direktor Simon Hagen richtete am Mittwoch ein Schreiben an die Eltern, oder vielmehr eine Warnung. Wörtlich: „Heute berichtete mir ein Kind, dass es von einem Mann vor der Schule angesprochen wurde. Er habe angeboten, ihm Hunde- und Katzenbabys zu zeigen. Die Schülerin/der Schüler beschreibt den Mann als etwa 40 bis 45 Jahre alt mit mittlerer Statur. Er spricht Dialekt, ist zirka 180 cm groß und trug eine Maske.“
Appell an die Eltern
Der Volksschuldirektor führt weiters an, dass es neben Göfis offenbar auch in Nenzing einen ähnlichen Vorfall gab. „Ich habe umgehend die Gemeinde- und Bundespolizei informiert. In den nächsten Tagen kann es daher zu einer verstärkten Präsenz vor der Schule kommen“, führt Hagen weiter aus und richtet einen Appell an die Eltern: „Bitte sprechen Sie mit Ihrem Kind. Keinesfalls soll es mit fremden Personen mitgehen, egal was angeboten wird. Im Zweifelsfall können Kinder umgehend das Schulhaus betreten und sich an die nächste Lehrperson wenden.“ Auch die Polizei ersucht die Bevölkerung, aufmerksam zu bleiben und verdächtige Wahrnehmungen der Polizeiinspektion Frastanz oder der nächsten Polizeidienststelle zu melden.
Ähnlicher Fall in Levis
Bereits vor drei Jahren, im März 2018, warnte ein Kindergarten in Levis vor einer offenbar versuchten Kindesentführung. Ein unbekannter Mann in einem dunklen Pkw habe versucht, eines der Kindergartenkinder in sein Fahrzeug zu zerren. Bereits eine Woche zuvor hätte der Fremde damals dasselbe versucht. Der Fall konnte bislang jedoch nicht geklärt werden.