Eine Kandidatin für das Bürgermeisteramt in Kennelbach

Vorarlberg / 29.08.2021 • 17:03 Uhr
<p class="caption">Vizebürgermeisterin Irmgard Hagspiel hofft am 12. September auf Zustimmung.</p><p class="caption"/>

Vizebürgermeisterin Irmgard Hagspiel hofft am 12. September auf Zustimmung.

Irmgard Hagspiel wirbt mit heimischem Honig und nimmt sich der Gemeinde-Themen in Kennelbach an.

KENNELBACH Ein Jahr nach den Gemeindewahlen im September 2020 sind die Kennelbacherinnen und Kennelbacher am Sonntag, den 12. September, erneut zu den Urnen gerufen. Weil Peter Halder seit Amt als Bürgermeister im vergangenen Mai zurückgelegt hat, muss gewählt werden. Als einzige Kandidatin präsentiert sich die bisherige Vizebürgermeisterin Irmgard Hagspiel, Jahrgang 1958.

Brief statt Wahlkampf

Von Wahlkampf ist in der Nachbargemeinde von Bregenz mit knapp 1900 Einwohnern nichts zu spüren. Es gibt weder Plakate noch Wahlprospekte, Irmgard Hagspiel lädt lediglich mit einem Brief dazu ein, das demokratische Recht zur Abstimmung zu nutzen. Ihre einzige Wahlwerbung sind kleine Gläschen mit Honig aus Kennelbach, einzeln und von ihr direkt verteilt. Damit will sie den Wählerinnen und Wählern keineswegs Honig um den Mund schmieren, die Kandidatin gibt lediglich ihr „süßes Versprechen“ ab: „Mit Fleiß für Kennelbach!“, samt der fröhlichen Biene dazu.

Irmgard Hagspiel leitet die Gemeinde Kennelbach seit dem Rücktritt von Peter Halder als Stellvertreterin. Sie ist sehr angetan von dieser Aufgabe, der sie mit großer Freude nachkommt. „Natürlich ist der Zeitaufwand ziemlich groß, aber es ist doch keine Anstrengung, mit Frauen und Männern über ihre Anliegen zu sprechen oder Jubilarinnen zu gratulieren.“ Die Vizebürgermeisterin befasst sich mit den anstehenden Aufgaben in der Gemeinde und ist auch in regionalen Gremien vertreten. Die Zahl der Sitzungen ist wegen der Urlaubszeit sowie wegen der Corona-Einschränkungen aktuell nicht allzu groß.

Senioren und Hochwasserschutz

Irmgard Hagspiel weiß um die Herausforderungen, die auf Kennelbach zukommen. „Wir haben eine große Zahl an Frauen und Männern über 70 Jahre im Ort. Deren Anliegen und Bedürfnisse gehören berücksichtigt, ebenso wie die von Familien und jungen Leuten.“ In Kennelbach besteht zwar ein Seniorenwohnheim, das allerdings keine Pflegefälle aufnehmen kann. „Das Heim wird über die Sozialdienste Wolfurt geführt und mit unseren Nachbarn sowie mit Schwarzach bereiten wir auch die Weiterentwicklung des Sozialzentrums vor.“

Starke Regenfälle im vergangenen Juli haben wieder einmal den Einsatz der Ortsfeuerwehr erfordert. „Die Abwehr von Hochwasser­ereignissen ist eine der besonders wichtigen Aufgaben der nächsten Zeit. Wir müssen dafür sorgen, dass unser Kennelbach so gut wie möglich vorbereitet und geschützt ist.“

Keine Mitbewerber

Dass Irmgard Hagspiel am 12. September als einzige Kandidatin auf dem Stimmzettel steht, ist dem Vorarlberger Gemeindewahlgesetz geschuldet. Es schreibt im § 72 vor, dass für eine Nachwahl wie in Kennelbach lediglich Mitglieder der Gemeindevertretung kandidieren dürfen. Da die Liste „Kennelbach gestalten – Team Peter Halder“ im Vorjahr als einzige angetreten ist und deshalb sämtliche Mandate innehat, kann auch nur sie eine Kandidatin bzw. einen Kandidaten aufstellen.

Leichter Wählerschwund

Vor einem Jahr zählte die Gemeinde noch 1463 Wahlberechtigte, inzwischen sind es noch 1431 Wählerinnen und Wähler. Sie können am Sonntag, 12. September, diesem Vorschlag mit „Ja“ zustimmen bzw. auch ein „Nein“ ankreuzen. Gewählt werden kann zwischen 8 und 12 Uhr im Feuerwehrgerätehaus, auch die Briefwahl ist möglich. Für diese Form der Stimmabgabe liegen im Gemeindeamt bereits etliche Anträge vor. Wahlkarten für die Briefwahl können persönlich im Gemeindeamt bzw. bis zum 8. September, 24 Uhr, im Internet angefordert werden: www.wahlkartenantrag.at. AJK