Sichtbar oder unsichtbar? Der geplante Moscheeturm von Lustenau

Das Markenzeichen des geplanten islamischen Kulturzentrums dürfte für Diskussionen sorgen.
Lustenau Es gehört zu einer Moschee wie das Kreuz zu einer Kirche: Das Minarett, von wo der Muezzin die Muslime zum Gebet ruft. „Es wird beim Kulturzentrum in Lustenau samt dazugehöriger Moschee kein Minarett geben und auch keinen Muezzin, der von dort aus predigt“, sagt Jochen Specht, einer der beiden Architekten.
Geben soll es aber einen 20 Meter hohen Turm als potenziellen Blickfang für die Umgebung mit entsprechender Symbolik. Architekt Specht dazu: „Der Turm ist so angelegt, dass er von der Reichsstraße aus praktisch nicht zu sehen ist, sondern nur von der Nebenstraße, der Tavernhofstraße.“
“Der Turm ist so angelegt, dass er von der Reichsstraße nicht zu sehen ist, sondern nur von der Tavernhofstraße.”
Jochen Specht, Architekt
Positive Reaktionen
Vom Gestaltungsbeirat der Gemeinde gab es jedenfalls keine Einwände. Er hat den vorliegenden Entwurf abgesegnet. Die Diskussion darüber wird sich womöglich nicht so schnell abhaken lassen.
Die Reaktionen prominenter Lustenauer auf das geplante Projekt fallen durchaus positiv aus. So meint etwa Marc Girardelli, ehemaliger Ski-Weltcupsieger: „Mir gefällt es unheimlich gut. Es kann sich dort Jung mit Alt treffen. Ich werde sicherlich ein erster Fan und Kunde sein, der in das KUM geht.” Ohmar Rehman, ehemaliger Obmann des FC Lustenau mit pakistanischen Wurzeln, sagt: „Das Projekt ist städtebaulich sehr modern gedacht und dadurch hochspannend für Lustenau. Zum anderen ist es ein Projekt für die Förderung der nachhaltigen und kulturellen Zusammenarbeit.”
Die ersten türkischen Migranten, die Mitte der 60er Jahre nach Lustenau kamen, trafen sich in der Pfarrkirche Peter und Paul zum Gebet.