Coronavirus: Das ist bei der Drittimpfung zu beachten

Ärztekammer rät dringend zur Auffrischung.
Dornbirn Noch immer fehlen allein in Vorarlberg rund 30.000 Erstimpfungen, um das Coronavirus in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig sind schon die Drittimpfungen angelaufen. Das Zusammentreffen von Erst-, Zweit- und Drittimpfungen bringt, wie berichtet, enorme organisatorische Herausforderungen mit sich. Dazu kommt, dass sich Impfwillige selbst um die Auffrischung kümmern müssen. Auch deshalb ging die Ärztekammer am Freitag anlässlich einer Pressekonferenz mit einem Impfappell an die Öffentlichkeit. „Die Auffrischungsimpfung ist zur Bekämpfung der Pandemie wichtig“, betonte Impfreferentin Michaela Jonas. Mit dem dritten Stich soll die Schutzwirkung der Impfung verstärkt werden. „Ansteckungen, Impfdurchbrüche und schwere Krankheitsverläufe können damit verhindert werden“, berichtete Alexandra Rümmele-Waibel von diesbezüglich immer dichter werdenden Daten. Laut dem Covid-19-Beauftragten der Ärztekammer, Robert Spiegel, ist mit rund 200.000 Nachimpfungen zu rechnen.
Zweimal statt nur einmal
Die Auffrischungsimpfungen in den Alten- und Pflegeheimen sind inzwischen abgeschlossen. Dort wurden gut 1300 Drittimpfungen durchgeführt, insgesamt gab es bislang 2500 Drittimpfungen. Den Empfehlungen des nationalen Impfgremiums zufolge ist ein Nachbessern beim Impfschutz sechs bis neun Monate nach der Vollimmunisierung für Personen über 65, für solche mit Vorerkrankungen sowie für jene, die mit einem Vektor-Impfstoff, also AstraZeneca oder Johnson&Johnson, geimpft wurden, erforderlich. Für alle anderen über 18-Jährigen wird die dritte Impfdosis nach neun bis zwölf Monaten empfohlen. Gleiches gilt für Genesene. Bei Kindern unter 18 braucht es laut derzeitigem Wissensstand keine Auffrischung. Wer auf das Einmal-Vakzin von Johnson&Johnson gesetzt hat, muss ebenfalls noch einmal an die Nadel. Nur ein Stich reicht offenbar nicht.
Impfung statt Antikörpertest
Anmeldungen für die Auffrischungsimpfung sind über die Online-Plattform des Landes, inzwischen aber auch direkt beim Hausarzt möglich. Aktuell stellen 70 niedergelassene Ärzte entsprechende Impftermine zur Verfügung. „Sie können direkt mit der jeweiligen Ordination telefonisch vereinbart werden“, erläuterte Robert Spiegel. Für Personen, die keinen eigenen Hausarzt haben, gibt es auf der Webseite www.medicus-online-at unter dem Menüpunkt „Impfwesen“ eine Liste mit Impfärzten. „Wir empfehlen dringend, die Drittimpfung nicht ausfallen zu lassen“, betonte Spiegel. Ebenso wenig sollte sie auf Anraten der Experten von einem Antikörpertest abhängig gemacht werden. In Hinblick auf die nahende Grippezeit gab es Entwarnung: Es sei möglich, beide Impfungen in relativ kurzen Abständen zu verabreichen. Um die geballte Ladung an Coronaimpfungen bewältigen zu können, öffnen demnächst auch wieder die Impfstraßen in Bregenz und Nenzing, vorläufig allerdings nur in eingeschränktem Maße, etwa an Wochenenden.
Abfrage Impfstatus für Auffrischungsimpfung
Der empfohlene Impftermin für die sogenannte “Booster”-Impfung kann über die Plattform des Landes abgefragt werden. Für diese werden dieses Mal allerdings keine Einladung verschickt.