Singapur als Nabel der Welt

Unternehmensgruppe Mann+Hummel erzählt über den asiatischen Wachstumsmarkt.
BRegenz 26 Filter pro Sekunde. In diesem Umfang wird von den Weltmarktführern im Bereich Filtration, der Unternehmensgruppe Mann+Hummel, produziert. Der Hauptsitz der Mann+Hummel Gruppe liegt im württembergischen Ludwigsburg, mit über 80 Standorten sind sie aber in rund 30 Ländern vertreten. Der erfolgversprechendste Standort ist laut Aufsichtsratsvorsitzendem Thomas Fischer Singapur. Dies hauptsächlich aufgrund der Geschwindigkeit, die in der asiatischen Metropole herrscht.
Unterschiede zwischen Europa und Asien
Auch CTO Charles Vaillant hält bezüglich den Unterschieden zwischen Europa und Singapur fest: „Es gibt kein Gut und kein Schlecht, das sind unterschiedliche Arbeitsweisen. Aber die grundsätzliche Geschwindigkeit ist in Asien viel höher. Die Rotationsgeschwindigkeit, vor allem in den technologischen Bereichen, ist ausgesprochen hoch. Ideal wäre die asiatische Geschwindigkeit und die deutsche Genauigkeit.“
Bislang hat sich die Unternehmensgruppe vor allem auf Luftfilter konzentriert und knapp 90 Prozent des Jahresumsatzes von rund vier Milliarden Euro entfallen auf die Tätigkeit als Autozulieferer. Die Transformation für die Zukunft soll sich jedoch vom Automobilmarkt entfernen und mittels Digitalisierung nach vorne entwickeln. Fischer macht den asiatischen und afrikanischen Markt als Wachstumsmöglichkeit schlechthin aus. In Europa und Amerika gut aufgestellt zu sein, sei genauso wichtig, das Wachstum ist dort jedoch überschaubar.
„Seit rund 40 Jahren sind europäische Firmen in Singapur vor Ort, es war schon immer ein Zentrum der Weiterentwicklung. Nicht nur für die Europäer sondern auch für US-Amerikaner und Australier. Viele Unternehmen haben lange Hongkong bevorzugt, aber mittlerweile kann es sich ein euroäpisches Unternehmen nicht mehr leisten, dort nicht stationiert zu sein“, erzählt Fischer.
Im Oktober 2016 eröffnete die Mann + Hummel Gruppe ein Internet of Things Lab in Singapur. Das Ziel dieses Lab ist es, intelligente Technologien für den Markt zu entwickeln, die die derzeitigen Lösungen unterstützen und ergänzen.
Shared Services für die Zukunft
Helena Hofers Hauptaugenmerk liegt auf der Prozessoptimierung: „Wir haben in den Verwaltungsbereichen Shared Services eingeführt, das ist mit Sicherheit unser größter Hebel, um die Qualität der Prozesse zu beschleunigen und zu verbessern.“ Shared Services sind die Zentralisierung von Dienstleistungen. Einfacher erklärt: Dabei handelt es sich um eine Art internes Outsourcing. Das soll die Vorteile eines externen Dienstleisters und interner Mitarbeitender verbinden. Als Hotspot für Shared Services hat sich bereits Indien herauskristallisiert. Die Unternehmensgruppe Mann+Hummel betreibt mittlerweile schon drei Niederlassungen in diesem Bereich. Die Niederbayrerin ist seit März dieses Jahres Vice President Integrated Business Services und versucht, Budget einzusparen, das dafür an anderer Stelle wieder investiert werden kann.
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Exportland Vorarlberg
Am Ende lobt Fischer noch den Standort des Wirtschaftsforums und erklärt, weshalb sich das Trio so gerne hier aufhält: „Vorarlberg ist ein sehr internationales und exportorientiertes Bundesland, deswegen sprechen wir hier sehr gerne über die Zukunft.“
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