Ärztekammer appelliert zur Drittimpfung

Vorarlberg / 16.11.2021 • 04:00 Uhr
Ärztekammer appelliert zur Drittimpfung
Die Vorarlberger Impftage sollen helfen, die Impfquote nach oben zu treiben. VN/Stiplovsek

Sie bittet die Vorarlberger, die Vorarlberger Impftage wahrzunehmen, um die Pandemie einzudämmen.

Dornbirn Laut dem Datenportal des Gesundheitsministeriums haben bereits 25.580 Vorarlberger die Drittimpfung erhalten. 34.299 haben vor dem 2. Mai ihre Zweitimpfung erhalten und wären damit impfberechtigt, da ihre Vollimmunisierung bereits vor mehr als sechs Monaten war. Gleichzeitig füllen sich die Intensivstationen, die Zahl der Neuinfektionen kratzen täglich an Rekordwerten. Die Ärztekammer für Vorarlberg ruft die Menschen daher mit Nachdruck dazu auf, den Impfschutz auffrischen zu lassen.

Impfschutz vor der Intensivstation

Sowohl die Erfahrungen in Israel wie auch die Forschung zeige, dass die Drittimpfung den Schutz vor dem Coronavirus effektiv auffrische. “Diese Studien haben gezeigt, dass bereits vier bis sechs Monate nach dem 2. Stich die Zahl der Antikörper im Blut bei den meisten Menschen abnimmt und der Schutz vor einer Erkrankung nicht mehr in hohem Maß gegeben ist“, erklärt Dr. Armin Fidler. Dies erkläre auch, warum inzwischen beinahe jeder zweite Hospitalisierte bereits eine oder beide Impfungen erhalten hat. Auf der Intensivstation sind jedoch über 90 Prozent der Patienten ungeimpft. ” Die Impfung ist derzeit unser bestes Mittel, die Pandemie zu bekämpfen. Leider verhindert sie nicht alle Erkrankungen, aber je mehr Personen geimpft sind, desto mehr Entlastung bedeutet dies für unseren Gesundheitssektor“, so Impfkoordinator Robert Spiegel. Er betont, dass Geimpfte das Virus auch nicht im dem Maß weitergeben wie Ungeimpfte. Das Immunsystem reduziere dann die Viruslast auf den Schleimhäuten, die Infektionswahrscheinlichkeit bei Geimpften ist daher um bis zu 90 Prozent reduziert.

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Ursprünglich hatte man die Hoffnung, dass der Impfschutz mindestens ein Jahr anhalte. Die rasche Mutation des Virus habe diese aber vereitelt, verweist Fidler auf die Deltavariante. Er vergleicht die Auffrischung mit der Zeckenimpfung: ” Bei der Zeckenimpfung werden bei der Grundimmunisierung ebenfalls drei Impfdosen verabreicht, ehe ein gewisser Grundschutz gesichert ist.” Spiegel betont ebenfalls die Notwendigkeit des Impfens: “Wenn sich alle Vorarlberginnen und Vorarlberger, die sich bis zum August 2021 bereits zweimal impfen haben lassen, auch die Booster-Impfung bis zum 20. Dezember abholen, dann könnte sich die Lage über den Winter entspannen.”

Freie Impftermine jetzt wahrnehmen

Derzeit laufen die Vorarlberger Impftage auf Hochtouren. Bis zum 21. November stehen insgesamt 50.000 Impftermine zur Verfügung. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, wird eine Voranmeldung empfohlen. Impf-Vormerkungen sind unter www.vorarlberg.at/vorarlbergimpft möglich. Wer keinen Internetzugang und keine E-Mail-Adresse besitzt, wird gebeten, sich an Familienangehörige oder Bekannte zu wenden, die behilflich sein können. Wer auch diese Möglichkeit nicht hat, kann sich über die kostenlose Impf-Hotline 0800 201 361 telefonisch melden und erhält entsprechende Unterstützung.