„Es könnte der Ski von Prinz Friso sein“

Skiliftchef Manhart hat den Fund vor wenigen Tagen an die Oranjes übergeben.
Lech Michael Manhart (79), der Chef der Skilifte Lech, hat zum zehnjährigen Jahrestag des Lawinenunglücks in den Niederlanden für Schlagzeilen gesorgt. Anlass dafür ist ein Interview, bei dem er dem Journalisten nebenbei erzählte, dass er zwei Ski gefunden habe, von denen einer möglicherweise Prinz Friso gehörte. Mehrere Medien titelten daraufhin: „Ik heb ski van prins Friso gevonden“ („Ich habe den Ski von Prinz Friso gefunden“). Den VN hat der Seilbahnpionier verraten, was hinter dieser Geschichte steckt.
Die Gegend, in der das Lawinenunglück passierte, ist das Jagdrevier von Michael Manhart. Bereits vor ein paar Jahren habe er dort in einem Graben zwei Skier entdeckt. „Einer von der einen Sorte und einer von einer völlig anderen Sorte. Ich habe die Ski damals aber ganz bewusst liegen gelassen“, berichtet er.

Mitarbeiter bei der Arbeit
Einige Jahre später, im Sommer 2020, seien dann zwei seiner Mitarbeiter in dem Gelände unterwegs gewesen, um einen Standort für einen Lawinensprengautomaten festzulegen. „Sie sind dort zufällig über die Skier gestolpert und haben sie mitgenommen, weil sie gesagt haben, was sollen die Skier im Gelände, die entsorgen wir.“ Wieder zurück im Ort, erzählten sie ihrem Chef von dem Fund. Manhart nahm die Skier daraufhin zu sich und bewahrte sie seither zuhause auf.
Vor ein paar Tagen, war es schließlich soweit. Der Chef der Skilifte Lech übergab die Fundstücke der Begleitmannschaft der Königsfamilie, die im Vorfeld des Besuchs in Lech weilte. „Die waren mit dem Auto da und haben die Skier mitgenommen. Ob sie sie in den Sperrmüll hauen, weiß ich nicht“, ergänzt Manhart.
„Keine Sensation“
Es sei keine Sensation, einen Ski im Gelände zu finden. „Man findet immer welche, die jemand im Winter verloren hat“, unterstreicht der 79-Jährige. Ob Prinz Friso am Unglückstag tatsächlich mit einem der besagten Ski unterwegs war, wisse vermutlich niemand mehr so genau. „Aber es läge nahe, weil es in der Gegend war“, merkt der Seilbahnpionier an.