Nachteinsätze an der neuen Rheinbrücke

Nächtliche Betonierungsarbeiten an der Rheinbrücke Hard-Fußach sind noch zweimal erforderlich. AJK/2
Noch zweimal halbseitige Straßensperre der L 202 bis 5 Uhr früh zwischen Hard und Fußach.
HARD, FUSSACH Wegen Betonierarbeiten für den Neubau der Rheinbrücke wird eine halbseitige nächtliche Sperre der L 202 noch zweimal erforderlich. Sie gilt bei normaler Witterung am Donnerstag, dem 24. Februar, sowie am Donnerstag, den 24. März, jeweils ab 19 Uhr. Ursache für den nächtlichen Einsatz sind die Betonierungsarbeiten für einzelne Abschnitte der Tragwerksplatte der neuen Brücke. Pro Abschnitt werden rund 180 Kubikmeter Beton eingebracht, das entspricht einem Gewicht von 432 Tonnen.
Betonarbeiten über dem Flussbett
Wie Michael Bauer vom Landesstraßenbauamt berichtet, sind auch die beiden nächsten Nachteinsätze für jene Abschnitte erforderlich, die direkt über dem Flussbett liegen. „Alle anderen Abschnitte der Tragwerksplatte können vom Vorland aus betoniert werden. Deshalb sind dafür keine Verkehrsbeschränkungen erforderlich.“ Der erste Nachteinsatz verlief völlig problemlos. Mit Verkehrsregelung von Hand wurden die Fahrzeuge lediglich kurz angehalten und die Fahrspuren abwechselnd freigegeben. „Das bringt deutlich kürzere Wartezeiten als eine automatisch geregelte Ampel.“ Die Arbeiten am jetzt betonierten Abschnitt 8 waren bereits gegen 2.30 Uhr erfolgreich abgeschlossen.
Ab Sommer befahrbar
Die neue Rheinbrücke zwischen Hard und Fußach kostet rund 70 Millionen Euro und ist noch im heurigen Sommer befahrbar. Sie wird 255 Meter lang, 24,37 Meter breit und liegt rund 2,5 Meter höher als die bestehende Brücke. Zusätzlich zu den zwei Fahrstreifen gibt es eine Busspur sowie drei bzw. fünf Meter breite Geh- und Radwege. Die Abstände der Pfeilerachsen betragen 50 + 125 + 50 + 30 Meter, es steht kein Pfeiler mehr im Mittelgerinne.
Erste Fachwerkbrücke 1899
1898/99 erstellte die Rheinbauleitung im Zuge der Begradigung des Rheins mit dem Fußacher Durchstich eine Fachwerkbrücke. Sie wurde erst 1971 durch eine stählerne Vollwandträgerbrücke ersetzt, die inzwischen täglich von rund 15.000 Fahrzeugen befahren wird. Dazu kommen während der warmen Jahreszeit täglich bis zu 4300 Radlerinnen und Radler.
Gefahr 300-jährliches Hochwasser
Bei einem 300-jährlichen Rheinhochwasser droht eine Abflussmenge von 4300 m3 pro Sekunde. Damit besteht die Gefahr, dass sich vom Fluss mitgerissenes Material wie Baumstämme oder Gebäudeteile unter der Brücke verkeilt und diese Verklausung zum Dammbruch führen kann. Eine Sanierung und Anpassung der Brücke wäre unwirtschaftlich gewesen, weshalb bereits 2010 der Neubau beschlossen wurde.
Abbruch der alten Brücke
Nach der Fertigstellung der neuen Rheinbrücke samt der erforderlichen Zufahrtrampen wird das bestehende Bauwerk abgebrochen. Die Arbeiten können 2023 abgeschlossen werden. AJK

