Ex-Banker vom Vorwurf der Untreue freigesprochen

55-Jähriger kann aufatmen, es erging ein Freispruch mangels Schuldnachweis.
feldkirch Eine Kehrtwende gab es am Mittwoch bei dem Untreueprozess gegen einen einst leitenden Vorarlberger Bankangestellten. Ihm hatte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) vorgeworfen, in den Jahren 2012 bis 2017 ohne ausreichende Sicherheiten Kredite genehmigt zu haben. Insgesamt ging es um 16 Kredite in der Höhe von insgesamt 2,9 Millionen Euro. Bei diesen Vergaben, so die Anklagebehörde, habe der heute 55-Jährige seine Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen, wissentlich missbraucht und dadurch andere, nämlich das Bankinstitut, am Vermögen geschädigt. Bei den Krediten ging es vor allem um größere Summen für Unternehmen und Firmen. Die Vorsitzende des Schöffensenats, Sabrina Tagwercher, hatte das Prozessprogramm ursprünglich für acht Verhandlungstage angesetzt. Fünf statt der sonst üblichen zwei Laienrichter mussten sich auf einen zähen Prozess einstellen.
Unverhofft kommt oft
Doch am dritten Verhandlungstag gab es dann die Überraschung, der Prozess endete. Und zwar mit einem Freispruch. Zwar war der Senat nicht von der Unschuld des Angeklagten überzeugt, sondern es gab einen Freispruch mangels Schuldnachweis, den die Strafprozessordnung ebenfalls kennt. Eigentlich wären noch etliche Zeugen geladen gewesen, doch am dritten Tag stellte sich anscheinend dar, dass auf sie verzichtet werden kann. Die Anklagebehörde erkannte wohl, dass die Sache „geklärt“ und der Ausgang des Verfahrens absehbar ist.
Für den 55-Jährigen, der sich mittlerweile selbstständig gemacht hat, ist die Sache nun vom Tisch.