Lösung für Externistenprüfungen: Wie sie ausschaut

Vorarlberg / 11.03.2022 • 05:00 Uhr
Lösung für Externistenprüfungen: Wie sie ausschaut
Schüler im häuslichen Unterricht müssen am Ende des Schuljahres eine Externistenprüfung ablegen. Symbolbild VN/HB

Prüfungen am Einzelstandort, an zentralen Stellen oder gebündelt nach Schulstufen.

Bregenz, Wien Rund 300 Schulkinder in Vorarlberg befinden sich im häuslichen Unterricht. Das heißt: Sie müssen sich den Lehrstoff zu Hause aneignen und am Ende des Schuljahres eine Prüfung ablegen. Über den Standort der kommissionellen Prüfungen gab es zuletzt große Unstimmigkeiten. Mehrere Direktoren wollten diese aus Befangenheitsgründen nicht an ihrer Schule durchführen, sondern an einer zentralen Stelle. Eine erste Verordnung der Bildungsdirektion sah jedoch zwingend die Sprengelschule als Prüfungsort vor. Hinzu kam noch eine irreführende Aussendung vom Bildungsministerium. Darin wurden die Bildungsdirektionen als durchführende Institutionen genannt.

Erfolgreiche Gespräche

“Doch das war eine Falschinformation. Das Gesetz sieht eindeutig vor, dass diese Prüfungen an Schulen abzuhalten sind”, macht Susanne Speckle (45), Schulqualitätsmanagerin der Vorarlberger Bildungsdirektion und in dieser Funktion für die Externistenprüfungen zuständig, deutlich.

Weil sich einige Direktoren jedoch nicht mit ihrer Schule als Prüfungsstandort einverstanden erklärten, gab es von der Bildungsdirektion diese Woche Gespräche mit den Schulleitern, um diese Frage zu klären.

“Wir haben jetzt gute Lösungen im Einvernehmen mit den Direktorinnen und Direktoren gefunden”, freut sich Speckle. Diese Lösungen sind flexibel. Die meisten Schulen haben sich nach den insgesamt gut verlaufenden Reflexionsgesprächen mit den Eltern dazu bereiterklärt, diese kommissionellen Prüfungen an ihrem Standort durchzuführen. Darüber hinaus gibt es jedoch auch zentrale Standorte in der Region, an denen Schüler verschiedener Schulen ihre Prüfung ablegen. Auch haben sich einzelne Schulen bereiterklärt, für Prüfungen in einer bestimmten Schulstufe Schüler anderer Schulen aufzunehmen.

“Wir haben jetzt gute Lösungen im Einvernehmen mit den Direktorinnen und Direktoren gefunden.”

Susanne Speckle, Schulqualitätsmanagerin

Hoffen auf Rückkehrer

Dass die Lehrer und Standorte mit den jetzt erarbeiteten Lösungen zufrieden sind, bestätigt auch Lehrergewerkschafterin Alexandra Loser (46). “Mit diesen Vereinbarungen können wir leben”, sagt Loser, die bei den Gesprächen der Bildungsdirektion mit den einzelnen Standorten dabei war.

Es ist durchaus möglich, dass womöglich nicht einmal alle jetzt vorgesehenen Standorte gebraucht werden. “Wir registrieren derzeit die Rückkehr mehrerer Schüler vom häuslichen Unterricht an ihre Schulen. Damit können sie sich eine Externistenprüfung ersparen und bekommen ein normales Zeugnis an den Schulen”, erzählt Loser. Sie rechnet mit noch mehr Schulrückkehrern bis Ostern.

Warten auf Verordnung

Eine entsprechende Verordnung über Ablauf, Kommissionen und Standorte der Externistenprüfungen soll es bis Anfang kommender Woche geben. Dort wird auch genau festgelegt sein, welches derzeit im häuslichen Unterricht befindliche Kind an welcher Schule die Prüfung abzulegen hat. Klar ist: Kinder, welche die Externistenprüfung nicht bestehen, müssen im kommenden Schuljahr wieder an die Schule.