Fast 500 Spitalsmitarbeiter fallen aus – wieder OP-Verschiebungen

Vorarlberg / 17.03.2022 • 07:00 Uhr
Fast 500 Spitalsmitarbeiter fallen aus - wieder OP-Verschiebungen
Nicht dringliche Eingriffe rücken auf der OP-Liste wieder nach hinten. KHBG

Fehlende Krankenhausmitarbeiter bekommen nicht nur Patienten zu spüren.

Feldkirch Die Pandemie lässt nicht locker. Gleich doppelt bekommen das die Krankenhäuser zu spüren.

Zum einen sind da aktuell 105 Covid-19-Patienten stationär zu betreuen, zum anderen fallen Mitarbeitende wegen Infektionen und Absonderungen gleich reihenweise aus. Das hat zur Folge, dass zahlreichen Patienten, die für eine Operation vorgesehen sind, neuerlich eine Verschiebung droht. So berichtet etwa eine VN-Leserin, dass sie sich mit ihrer Augen-OP, die jetzt stattfinden hätte sollen, bis Oktober 2022 gedulden muss. Laut Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) können ab nächster Woche im Landeskrankenhaus Feldkirch nur noch 75 Prozent der Eingriffe durchgeführt werden. Die Dauer der Einschränkung wird mit „voraussichtlich einer Woche“ angegeben. Es würden jedoch nur nicht dringliche und geplante Eingriffe abgesagt, heißt es.

Kinderbetreuung eingeschränkt

Von den rund 6000 Mitarbeitenden der Vorarlberger Krankenhäuser sind zurzeit 321 positiv getestet, 10 in Quarantäne. Macht zusammen 331 Beschäftigte, die wegen Corona ausfallen, was einem Anteil von 5,5 Prozent an der Belegschaft entspricht. Dazu kommen noch sonstige Krankenstände, die die Zahl fehlender Mitarbeiter auf 500 hinaufschrauben. Zudem habe auch der eingeschränkte Betrieb hauseigener Kinderbetreuungseinrichtungen spürbare Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit des Personals. Die KHBG spricht von einem hohen Druck, der auf dem System lastet und einer insgesamt angespannten Situation in den Spitälern. „Wir sind praktisch zum fünften Mal im Krisenmodus. Die Mitarbeitenden sind durch das Verschieben von Diensten und Operationen quer durchs Unternehmen enorm gefordert“, verlautet aus der Kommunikationsabteilung der KHBG.

Keine Ambulanzbesuche

Betont wird: „Die Pandemie ist nicht vorbei. Sie existiert immer noch.“ Der Appell geht auch dahin, Maske zu tragen – damit applaudiere man quasi den Spitalsmitarbeitenden – und die Spitalsambulanzen nach Möglichkeit zu meiden. Das heißt im Klartext, sie nur im Notfall oder mit einer Überweisung und Bestätigung der medizinischen Dringlichkeit eines niedergelassenen Arztes aufzusuchen. Die Ausnahme gilt auch, wenn der Patient vom Krankenhaus kontaktiert und ein Termin vereinbart wurde.