Mordfall Janine G.: Verhaftet in der …

Vorarlberg / 21.03.2022 • 05:20 Uhr

Keine Wohnadresse, unstet und ein Schweiger: Manuel S.*, der Hauptverdächtige im Lustenauer Frauenmord.

Lustenau Wer ist dieser 25-Jährige, der im dringenden Tatverdacht steht? Und warum kam es zu diesem schrecklichen Tötungsdelikt an Janine G. (30), das sich in den Stunden zuvor bei den Parties in Fußach und Lustenau mit den Beteiligten offensichtlich nicht im geringsten angedeutet hatte? Eine von vn.at bereits erwähnte Mutmaßung bezüglich des Motivs bleibt aufrecht: Manuel S. schuldete Janine G. Geld. Sie habe dieses zurückgefordert, die Situation eskalierte.

Der Hauptverdächtige Manuel S., so ergaben VN-Recherchen, hatte zuletzt in Vorarlberg keinen gemeldeten Wohnsitz, war unstet und daher nicht leicht ausfindig zu machen. Verhaftet wurde er letztlich in der Wohnung seiner Schwester im Bludenz, wo er vorübergehend Unterschlupf gefunden hatte.

Grausame Tat

Die im Zusammenhang mit der Tötung von Janine G. (30+) von der Neuen Vorarlberger Tageszeitung veröffentlichten Details lassen erschaudern: Demnach wurde die Frau in einer Lustenauer Wohnung grausam erwürgt, später mit dem Auto weggeschafft und erst rund 24 Stunden vom mutmaßlichen Täter Manuel S.* im Lustenauer Ried „entsorgt”. Das zumindest gab der in Untersuchungshaft sitzende Zweitbeschuldigte Manfred D.* zu Protokoll. Er selbst wies – wie vn.at bereits berichtete – alle Schuld einer Tatbeteiligung zurück. Er sei Zeuge der dramatischen Momente gewesen, in denen Manuel S. die zierliche Frau totgewürgt habe. Schock und Alkohol hätten ihn wie „festgenagelt”, weshalb er nichts tat, um die brutale Tat zu stoppen oder diese anzuzeigen.

Geld ein mögliches Motiv

Manuel S. und Janine G. sollen früher eine Kurzbeziehung miteinander gehabt haben. Ein Foto zeigt sie gemeinsam auf einem Musikfestival im Rheintal. Zu den schrecklichen Vorfällen schweigt er Verdächtige.

Mordfall Janine G.: Verhaftet in der ...
Daniela Nesensohn weiß, was es heißt, ein Kind durch Mörderhand zu verlieren. VN/HB

Für die Angehörige von Mordopfern bedeutet eine solche Haltung oft eine schwere Belastung. Das weiß niemand besser als Daniela Nesensohn (56) aus Frastanz, deren Tochter Stefanie im Herbst 2015 Opfer eines brutalen Mordes wurde. „Der letztlich rechtskräftig verurteilte Täter schwieg ein ganzes Jahr lang. Das war für uns eine furchtbare Zeit, weil die Ermittlungen lange nicht abgeschlossen werden konnten. Du lebst in dieser Zeit in einer kaum aushaltbaren Ungewissheit.”

  * Namen von der Redaktion geändert