Wald- und Klimaschutz im Montafon

Montafoner Wälder sollen klimafit werden. Das Start-up Tree.ly weiß, wie das gelingen kann.
MONTAFON Der Wald ist nicht nur Lebensraum, sondern einer der wichtigsten CO2-Speicher auf dem Planeten. Der Stand Montafon Forstfonds leistet als größter Waldbesitzer des Landes schon jetzt einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Nun verpflichtet sich der Forstfonds, den Standeswald langfristig noch klimafitter zu machen. In Kooperation mit dem Ländle-Unternehmen Tree.ly wird die CO2-Entlastung in Gutschriften umgerechnet, um sie mess- und sichtbar machen zu können. Der Erlös dieser Gutschriften wird verpflichtend wieder in die nachhaltige Waldbewirtschaftung im Montafon reinvestiert.
Der Wald steht vor großen Herausforderungen. In Zukunft muss er höheren Temperaturen, längeren Trockenzeiten und häufigeren Starkniederschlägen gewachsen sein. „In Zeiten des Klimawandels muss der Wald weiter seine vielfältigen Aufgaben als Lebensraum, Arbeitsplatz, Erholungsort, Bildungsanstalt, Wasserspeicher, Wärmespender, Luftkühler, Schutzwald und noch vieles mehr erfüllen“, schildert Forstfonds-Standesrepräsentant Bürgermeister Jürgen Kuster.
Gutschriften für CO2-Bindung
Wie im regionalen Räumlichen Entwicklungskonzept (regREK) des Standes Montafon formuliert, sind zum Beispiel der Schutz des Naturraums, die Reduzierung klimaschädlicher Emissionen sowie das Wappnen vor durch den Klimawandel verursachten Veränderungen Ziele des Montafons für die kommenden Jahre. Diese Ziele spiegeln sich ebenso im Strategischen Arbeitsprogramm (2020–2025) der zehn Montafoner Bürgermeister wider.
Um diese Klimaziele erreichen zu können, wird unter dem Motto „Wald-Klimaschutz Vorarlberg“ mit dem Ländle-Start-up Tree.ly nach einer ISO-zertifizierten Methode eine mögliche CO2-Speicherung berechnet. Dafür wurde ein Messverfahren für Biomasse und CO2-Bindung im Wald auf Basis der Auswertung von Waldinventuren erstellt. Denn wenn Bäume wachsen, wandeln sie anhand der Photosynthese CO2 zu Biomasse um und speichern den Kohlenstoff. Ziel des Projekts ist eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zum dauerhaften Erhalt der CO2-Bindung im Wald. Ähnliche Projekte werden derzeit übrigens auch bei anderen Forstbetrieben in Vorarlberg durchgeführt.
Gewinn fließt in den Wald zurück
Der Forstfonds des Standes Montafon bewirtschaftet die Standeswaldungen schon jetzt nachhaltig und umwelteffizient. „Die Schutz-, Nutz-, Erholungs- und Wohlfahrtsfunktion des Waldes wird durch diese Kooperation mit Tree.ly nicht nur durchgehend gewährleistet, sondern langfristig noch verbessert werden“, versprechen der Forstfonds-Standesrepräsentant Jürgen Kuster sowie Betriebsleiter Hubert Malin. Im Zuge des gemeinsamen Projekts mit Tree.ly (Gewinner des Innovation Call des Landes Vorarlberg) soll künftig noch mehr Bedacht auf die CO2-Speicherfähigkeit genommen werden. „Für diese eigens ausgewiesenen Waldflächen werden CO2-Gutschriften errechnet, die als Kompensation von nicht vermeidbaren Emissionen verwendet werden können“, erklärt Hubert Malin. „Der Erlös aus diesem Verkauf wird wiederum verpflichtend in den Standeswald reinvestiert“, sagt Forstfonds-Standesrepräsentant Jürgen Kuster. Somit können auch schwer erreichbare Waldstücke entsprechend verjüngt und damit enkeltauglich gemacht werden.