Wälder Senner räumten bei Kasermandl groß ab

Vorarlberg / 23.05.2022 • 16:30 Uhr
<p class="caption">Doppelte Freude bei Max Bereuter (r.) und den Sibratsgfäller Sennerei-Obmann Martin Bereuter über die Erfolge in Wieselburg.</p><br><p class="caption">

Doppelte Freude bei Max Bereuter (r.) und den Sibratsgfäller Sennerei-Obmann Martin Bereuter über die Erfolge in Wieselburg.


14 Produzenten heimsten 50 Medaillen und zwei Kasermandl ein.

Bregenzerwald Corona hat dafür gesorgt, dass die traditionelle Ab-Hof-Messe in Wieselburg heuer in den Mai verlegt und mit einer zweiten Messe kombiniert wurde. Dessen ungeachtet ist die „Ab Hof“ nach wie vor die wichtigste Leitmesse für bäuerliche Direktvermarktung. Eindrucksvolle Bestätigung dafür ist die atemberaubende Entwicklung der Wettbewerbe, für die im Rahmen der Messe die Siegerehrungen vorgenommen werden.

Immer mehr Kategorien

Seit mehr als 20 Jahren werden in Wieselburg bäuerliche Produkte von einer internationalen Jury bewertet. Das Kasermandl, das inzwischen in 13 Kategorien vergeben wird, ist seither das Aushängeschild, obwohl es quantitativ von anderen Produkten überholt wurde. Unangefochten Spitzenreiter ist dabei die Kategorie „Goldenes Stamperl“ – heuer wurden von mehr als 1500 Produzenten über 3000 Proben eingereicht. Neben Käse und Bränden werden noch weitere Prämierungen für die „Die goldene Birne“ (Most, Fruchtsaft, Essig, Obstwein, Marmeladen, Trockenobst und -gemüse), den „Speck-Kaiser“ (Pökelwaren, Rohwürste, Aufstriche), „Die goldene Honigwabe“, den „Brot-Kaiser“, den „Fisch-Kaiser“, „Öl-Kaiser“, „Das goldene Blunz’nkranzl“ sowie „Pasta-Kaiser“ und das „goldene Stanitzel“ (Speiseeis) durchgeführt.

Vorarlberger Domäne

Traditionell ist der Wettbewerb um das Goldene Kasermandl in den Kategorien Schnittkäse und Hartkäse sowie Butter eine Vorarlberger Domäne – und landesintern schneidet wiederum der Bregenzerwald am besten ab.

In Zahlen: Zwei der drei Kasermandl für Vorarlberg gingen an die Dorfsennerei Langenegg bzw. die Sennerei Sibratsgfäll, die dritte Trophäe errang die Dorfsennerei Schlins-Röns. Auch bei den Medaillen haben die Bregenzerwälder ihre Vormachtstellung verteidigt: Von den 92 Medaillen, die nach Vorarlberg gingen, sicherten sich die Wälder mehr als die Hälfte, nämlich 50. Insgesamt konnten 25 Vorarlberger Produzenten (14 davon aus dem Bregenzerwald) Medaillen erringen, 20 schafften mindestens einmal Gold.

Langenegg unangefochten

Im Detail erwies sich die Dorfsennerei Langenegg einmal mehr am erfolgreichsten. Meistersenn Christoph Schwarzmann, seit zwölf Jahren überaus erfolgreich in Langenegg tätig, durfte mit seinem Team neben dem Kasermandl noch acht Gold- und vier Silbermedaillen mit nach Hause nehmen. Dieser Erfolg ist noch bemerkenswerter, wenn berücksichtigt wird, dass die Sennerei im Oktober 2021 einen rund fünf Millionen Euro teuren Zubau in Betrieb nahm. Der Bau hatte natürlich Auswirkungen auf die Produktion und auch die Einbeziehung des Neubaus war eine zusätzliche Herausforderung, die bestens gemeistert wurde.

Christoph Schwarzmann hat sich mit seinem Team – Franziska Kohler, Alexander Mennel, Hans Petras und Michael Mennel – nicht aus der Ruhe bringen lassen und ungeachtet der Beeinträchtigungen exzellente Qualität abgeliefert und damit einmal mehr bestätigt, dass Obmann Reinhard Bechter ein gutes Händchen hatte, als er vor zwölf Jahren den jungen Alpsenn nach Langenegg holte.

Schwarzmann war nach seinem Alpsennkurs sechs Sommer auf der Alpe Steris tätig – mit großem Erfolg, denn dort holte er zwei Tagessiege in Schwarzenberg. Dann machte er die Lehre und legte die Meisterprüfung ab, ehe er nach Langenegg wechselte, wo er u. a. vier weitere Siege in Schwarzenberg feierte und jetzt das dritte Kasermandl gewann.

Doppelt Grund zur Freude

Groß war die Freude über die Erfolge in Wieselburg auch in Sibratsgfäll – und das gleich doppelt, denn Max Bereuter ist nicht nur seit 44 Jahren Geschäftsführer der Sennerei Sibratsgfäll, sondern auch Obmann der KäseStraße, bei der praktisch alle Medaillengewinner Mitglied sind.

Sennereiobmann Martin Bereuter durfte sich nicht nur über das Kasermandl für die Sennereibutter freuen, es gab dazu auch noch einmal Gold und Silber für den Bergkäse und Silber für den Bachensteiner, eine Spezialität, die nur ganz wenige Sennereien produzieren.

In der Rangliste der erfolgreichen „Medaillen-Sammler“ kommt Alma mit ihren Bergsennereien Doren-Huban, Eichenberg-Hinteregg und –Lutzenreute sowie Schnepfau mit insgesamt fünf Gold-, sechs Silber- und zwei Bronzemedaillen auf den zweiten Rang. Schnifis (viermal Gold, dreimal Silber) und Schoppernau mit vier Goldmedaillen waren ebenfalls sehr erfolgreich. Dreimal Gold gab es für die Sennerei Schlins, Ulrike Hofer aus Lustenau und Yvonne Hubert aus Braz.

Zwei Goldmedaillen konnten Raphaela und Rainer Bereuter aus Möggers, die Sennerei Lingenau, Sennerei Sibratsgfäll, Daniel Fink aus Riefensberg und Tobias Nigsch (Alpe Leue, Fontanella) erreichen. Einmal Gold gab es für die Hofkäserei Kegele in Bürserberg, die Hofkäserei Engel in Krumbach, Daniela Metzler in Andelsbuch, Carmen Eberle in Bezau und Liesbeth Fritz aus Warth. STP

<p class="caption">Gemeinsam mit Franziska Kohler und Alexander Mennel präsentiert Christoph Schwarzmann im neuen Käsekeller Kasermandl und Medaillen. <span class="copyright">STP/2</span></p><p class="caption"/>

Gemeinsam mit Franziska Kohler und Alexander Mennel präsentiert Christoph Schwarzmann im neuen Käsekeller Kasermandl und Medaillen. STP/2