Ein Braunbär am Arlberg?

Vorarlberg / 09.06.2022 • 19:43 Uhr
Ein Braunbär am Arlberg?
Andreas Bickel (links) entdeckte Meister Petz während seiner Arbeitszeit. Bickel, Symbolbild Alpenzoo

Andreas Bickel sah und filmte einen vermeintlichen Braunbären am Arlberg.

Bregenz, Lech Andreas Bickel von der Rüfikopf Seilbahn tätigte am Mittwoch eine Kontrollfahrt zur Bergstation, als er auf der nahen Schafsalpe eine nicht gerade alltägliche Wahrnehmung machte. Ein scheinbar großes, dunkles Tier eilte über die Alpwiese nach Osten. Schnell waren aus der Gondel einige schnelle Bilder und ein kurzes Video gemacht.

Ein Rundruf unter befreundeten Jägern brachte zuerst Schweigen, als diese sich mit weiteren Waidmännern ausgetauscht haben dann doch Gewissheit: Das muss ein Bär gewesen sein.

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“Ganz sicher war ich mir anfangs nicht. Ein Schaf kenn ich, aber es hätte ja auch ein Wolf sein können. Aber der hätte eine Rute und die Art, wie er lief, da dachte ich mir schon, dass es ein Bär sein könnte”, erklärt der Seilbahnmitarbeiter den VN. Auch sein Arbeitgeber und immerhin früherer Landesjägermeister Michael Manhart sah das Video und erkennt darin einen Braunbären. Dieser dürfte ins Wöster Täli weitergezogen sein.

Kein Grund zur Sorge

“100 Prozent sicher kann man sich bei so einem Video nie sein, aber das Äußere und die Umstände sprechen eher dafür”, bestätigt Wildbiloge Hubert Schatz. Im Trentiner Raum gibt es eine Braunbärpopulation, auch in Tirol wurden vergangenes Jahr Tiere nachgewiesen. Nun im Frühjahr müssen vor allem männliche Jungtiere losziehen, um sich einen eigenen Lebensraum und Partner zu suchen.

Auf diesen Wanderungen legt Meister Petz durchaus beachtliche Strecken zurück. Falls es wirklich ein Bär war, rechnet Schatz mit weiteren Sichtungen in der Region. Probleme seien bislang keine zu erwarten. Die Bären erwiesen sich bislang als Durchzieher, ohne Wunsch sind in Vorarlberg niederzulassen. Und auch wenn die Tiere durchaus Neugierde zeigen und besiedelten Raum durchqueren können, nutzen sie ihren überlegenen Geruchssinn und gehen dem Menschen aus dem Weg. Erst wenn er Geschmack an einfachen Futterquellen wie Komposthaufen findet und seine Scheu verliert, besteht Handlungsbedarf.

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