Lisbeth Bischoff plauderte in Dornbirn-Rohrbach aus dem Nähkästchen

Bei der Lesung von Lisbeth Bischoff war die Bücherei Rohrbach bis auf den letzten Platz besetzt.
Dornbirn „Wir haben Full House und das, obwohl zeitgleich mehrere Konkurrenzveranstaltungen stattfinden“, freute sich die Leiterin der Bücherei Rohrbach, Angelika Ibele, über 70 Gäste bei der Lesung der „Grande Dame der österreichischen Gesellschaftsberichterstattung“. Nachdem das Buch bereits anderenorts vorgestellt wurde, war es das erste Mal, dass Lisbeth Bischoff aus ihrem neuen Werk „Rückblick. Opernbälle, Modeshows und Menschenbilder“ vorlas. Wobei die Lesung immer mehr zur Plauderei wurde, bei der die Promi-Expertin Einblick in ihre jahrzehntelange Arbeit als Society-Reporterin gab und das ein oder andere Geheimnis verriet.

Lisbeth Bischoff erzählte von ihren Anfängen beim ORF Vorarlberg, der damals noch im Rathaus Dornbirn untergebracht war, bis sie am 15. Dezember 1987 einen Anruf aus Wien bekam. Mit „Wollen Sie ewig in diesem Kaff sitzen?“ wurde sie in die Bundehauptstadt eingeladen, wo man gerade an der Sendung „Seitenblicke“ tüftelte. „Am 21. Dezember sage ich zu, am 10. Jänner 1988 sitze ich im Autoreisezug nach Wien und bleibe bis zum 29. Oktober 2018“, so Lisbeth Bischoff, die sich im Laufe ihrer Karriere immer alles, inklusive Datum, peinlich genau notiert hat. So konnte sie für ihr neues Buch „Rückblick“ aus dem Vollen schöpfen.

Zu ihren Lieblingsthemen zählt die Berichterstattung aus den europäischen Adelshäusern. „Ich kenne alle europäischen Royals“, sagt Lisbeth Bischoff und gibt zu, dass sie der Tod der Queen vor einem Monat sehr beschäftig hat. „Wenn man so viele Jahre über eine Person berichtet hat, hat man das Gefühl sie zu kennen.“ Einmal hat sie die englische Queen persönlich getroffen, bei der Hochzeit von Charles und Camilla am 9. April 2005 in Windsor.
Auch über die Hochzeiten, Taufen, Skandale und Hoppalas anderer europäischer Adelshäuser hat die Gesellschaftsjournalistin hautnah berichtet und so einige persönlich kennengelernt. „Zu Beginn habe ich alle europäischen Königshäuser handschriftlich angeschrieben. Praktischerweise sind alle miteinander verwandt und so ergab ein guter Kontakt den nächsten“, verrät Lisbeth Bischoff.
Dem Publikum in der Bücherei Rohrbach berichtete sie beispielsweise von einem Interview mit der kettenrauchenden dänischen Königin Margarethe, die unumwunden zugab, mit ihrem Mann und den beiden Söhnen „wenig am Hut zu haben“. „Dann hatte ich natürlich das Glück, dass in meiner Schaffenszeit alle Kronprinzen und Kronprinzessinnen geheiratet haben“, so die Adelsexpertin.
Promis hautnah
Oft spielte der Zufall eine Rolle – auf der anderen Seite war es Bischoffs Hartnäckigkeit, die ihr exklusive Einblicke in das Leben der Promis gewährte. So war sie sehr oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort und machte viele spannende menschliche Begegnungen, über die sie in ihrem Buch berichtet. Dabei spielen nicht nur Royals eine Rolle, sondern die komplette nationale und internationale Prominenz aus Gesellschaft, Kultur, Mode und Sport. LCF