Blackout: illwerke vkw üben den Ernstfall

Der Vorarlberger Energieversorger übt am Mittwoch das Vorgehen bei einem Blackout.
Bregenz “Wir müssen aktuell von einer ungeklärten Lage im Netz ausgehen”, erklärt Vorstandsmitglied Christof Germann gegen 9 Uhr vor dem versammelten Krisenstab in der Zentrale der illwerke vkw in Bregenz. “Das heißt, es steht die Thematik Blackout im Raum.”

Es ist einer von zwei Krisenstäbe des Vorarlberger Energieversorgers. Der zweite ist im Montafon und sichert den Zugriff auf die dortigen Speicherkraftwerke. Was nach dem Ernstfall klingt, ist nur eine Übung, wie auch Germann wenige Minuten später seinen Mitarbeitern noch einmal eintrichtert. Man solle es zwar ernst nehmen, aber vor allem als Gelegenheit zum Lernen sehen.
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Nachdem die Zuständigkeiten und Ansprechpersonen geklärt sind, legt Germann die ersten Ziele fest: Bis 10 Uhr soll ein erstes Lagebild vorliegen, die notwendigen Kommunikationswege zu den Behörden gesichert sein und die Informationen zu Dieselreserven für die Notstromaggregate vorliegen. Ein Mitarbeiter nimmt sich ein bereitliegendes Funkgerät und macht sich auf den Weg ins Landhaus.

Wenige Meter weiter in der Hauptschaltzentrale wird derweil konzentriert an der Sicherung der Stromversorgung gearbeitet. Gleichzeitig bezog die Betriebsfeuerwehr Stellung an den Zugängen zum Gelände und weist die eintreffenden Polizeistreifen ein, die vorsorglich zur Absicherung eintreffen.
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Solche Übungen sind an sich für die illwerke vkw nichts Ungewöhnliches, betont man in Bregenz. Unüblich ist jedoch, dass dieses Mal auch die Kommunikation mit den Blaulichtorganisationen und dem Land Vorarlberg Teil des Szenarios sind.

Die Gefahr eines europaweiten Blackouts, also einem flächendeckenden Ausfalls der Stromversorgung, schätzt Germann als gering ein. Falls es jedoch doch geschehen sollte, ist Vorarlberg vergleichsweise gut aufgestellt.
Mit den Speicherseen im Süden des Landes verfügt man über leistungsfähige schwarzstartfähige Kraftwerke. Dies bedeutet, dass diese ohne Energiezufuhr von außen schnell gestartet werden können und Energie liefern.


Sind die Anlagen, in diesem Fall vor allem die Umspannwerke in Vorarlberg intakt, kann die Energieversorgung im Land nach wenigen Stunden wiederhergestellt werden. Dazu muss das Netz zuerst von europäischen Netz abgekoppelt werden, Vorarlberg würde zur Energieinsel. Von hier aus wird der Aufbau der Stromversorgung im süddeutschen Raum unterstützt, eine weitere wichtige Aufgabe der illwerke vkw.

Die Gefahr eines Blackouts im europäischen Stromverbund beschäftigt die Politik schon länger. Mögliche Ursachen sind die Ausfälle von bedeutenderen Umspannwerken oder Kraftwerke wie auch von überlasteten Energieleitungen. Entsprechend haben auch die illwerke vkw ihre Informationsbemühungen zum Thema Blackout intensiviert und unter anderem ein Informationsfilm erstellt.