Was die Stichwahlkandidaten zur Höchster Wahl sagen

Vorarlberg / 13.11.2022 • 18:00 Uhr
Stefan Übelhör und Heidi Schuster-Burda im VN.at-Doppelinterview.  Für die Stichwahl wollen die beiden Kandidaten keine persönlichen Angriffe führen. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Stefan Übelhör und Heidi Schuster-Burda im VN.at-Doppelinterview. Für die Stichwahl wollen die beiden Kandidaten keine persönlichen Angriffe führen. VN/Paulitsch

Heidi Schuster-Burda (ÖVP) und Stefan Übelhör (Höchste Zeit/Grüne) geben sich kämpferisch.

Höchst. Die Wahlauseinandersetzung in Höchst ist geschlagen, doch ein Sieger noch nicht ermittelt. Nur 71 Stimmen trennen ÖVP-Kandidatin Heidi Schuster-Burda (55) und den Höchste Zeit-Vertreter Stefan Überlhör (42) voneinander. Eine Stichwahl in zwei Wochen muss das Rennen um den Bürgermeistersessel entscheiden. Die beiden Kandidaten im Interview.

Ihre erste Reaktion auf das Wahlergebnis?

Heidi Schuster-Burda: Das knappe Ergebnis hat mich schon überrascht. Aber ich hatte eine schwierige Ausgangsposition. Die anderen Kandidaten haben gegen mich mobilisiert. Drei gegen eine. Dass es eine Stichwahl gibt, war zu erwarten.

Stefan Übelhör: Ich habe sehr viele Junge im Wahllokal gesehen. Das habe ich als gutes Zeichen gewertet. Aber ehrlich, mit diesem Zuspruch habe ich nicht gerechnet, obwohl ich die gute Stimmung für mich in den letzten Wochen durchaus gespürt habe.

Wie werden Sie sich auf die Stichwahl vorbereiten?

Heidi Schuster-Burda: Ich werde jetzt vor allem versuchen, unsere Stammwähler zu mobilisieren. Die Situation muss teamintern zudem analysiert werden. Ich werde unter die Leute gehen. Plakate wird es von mir aber auch jetzt nicht geben.

Stefan Übelhör: Unsere Themen sind gesetzt. Sie ändern sich durch diesen Wahltag nicht. Schließlich muss ich auch in meiner Firma weiterarbeiten. Aber heute ist erstmal die Zeit, um sich im Team gegenseitig in die Arme zu fallen und uns zu gratulieren.

Es gilt jetzt wohl auch in dem Teich jener Stimmen zu fischen, die auf die anderen Kandidaten entfielen. Wie werden Sie das angehen?

Heidi Schuster-Burda: Das ist eine ganz wichtige Gruppe. Und da werden wir uns genau überlegen, wie wir auf diese zugehen können. Wir werden mobilisieren, um diese Gruppen für uns zu gewinnen. Zwei Wochen sind dafür eine kurze Zeit.

Stefan Übelhör: Das wird die größte Herausforderung für beide von uns. Unsere Strategie dafür werden wir teamintern besprechen müssen. Jetzt weiß ich das noch nicht.

Nachdem im Wahlkampf alle gegen Schuster-Burda mobil gemacht haben: Ist das nicht ein großer Vorteil für den Kandidaten Übelhör?

Heidi Schuster-Burda: Ich sehe das differenziert. Im ersten Wahlgang ist es darum gegangen, wie man die stärkste Partei angreift. Da entsteht eine Solidarität. Aber ich kann mir vorstellen, dass bei der Stichwahl die Karten neu gemischt werden.

Stefan Überlhör: Ich hatte nicht den Eindruck, dass sich drei gegen eine positioniert haben. Es wurde für die Demokratie gekämpft, die in Höchst offensichtlich lebt. Und das ist positiv zu bewerten.

Wie ist das persönliche Verhältnis zwischen Ihnen?

Heidi Schuster-Burda: Wir kennen uns kaum. Die Wahlwerbung wird von mir sachlich geführt.

Stefan Übelhör: Wir machen eine sachliche Politik und kümmern uns um die Themen. Da gibt es eigentlich keine persönliche Rivalität. Es geht um Höchst.

Wo werden die sachlichen Schwerpunkte liegen?

Stefan Übelhör: Wir haben ganz viele Themen angesprochen: Transparenz, Bildungsvielfalt, Verkehrssicherheit, Zentrumsbelebung.

Heidi Schuster-Burda: Es gibt eine Themenvielfalt, der ich mich widmen werde. Für mich ist die Zentrumsentwicklung ein ganz wichtiges Thema.