Gericht: Prügel unter Mädchen in einer Tiefgarage und die Folgen

Vorarlberg / 20.12.2022 • 16:30 Uhr
Die 16-jährige Angeklagte zeigte sich gleich zu Beginn der Verhandlung geständig. <span class="copyright">Vn/hartmann</span>
Die 16-jährige Angeklagte zeigte sich gleich zu Beginn der Verhandlung geständig. Vn/hartmann

16-jährige Jugendliche wegen Körperverletzung und Nötigung angeklagt.

Feldkirch “Ich bekenne mich schuldig”, gibt die 16-jährige Angeklagte direkt zu Beginn der Verhandlung am Landesgericht Feldkirch zu verstehen. Sie gesteht, bei einem Streit im vergangenen August in einer Tiefgarage in Feldkirch einem zwölfjährigen Mädchen mehrere Ohrfeigen gegeben zu haben. Wozu sich die ansonsten unbescholtene Arbeitssuchende allerdings nicht bekennt, ist der Vorwurf, dasselbe Opfer damals am Arm gepackt und nach draußen gezogen zu haben.

“Das war meine Freundin”, weist die Angeklagte diesen Tatbestand von sich. Anklagepunkt eins wird somit fallengelassen. Die besagte Freundin wird nicht in den Zeugenstand gerufen. Das zwölfjährige Opfer hingegen schon.

Hämatom und Kopfschmerzen

Die angeklagte 16-Jährige hatte der Schülerin nach ihren eigenen Angaben ein Hämatom an der Wange und Kopfschmerzen zugefügt. “Die Kopfschmerzen verschwanden aber relativ schnell, nach etwa zwei Stunden. Daher verzichte ich auf Schmerzensgeld. Ich möchte mich dem Verfahren nicht anschließen”, lässt das zwölfjährige Mädchen Richter Richard Gschwenter wissen.

Gemeinnützige Arbeit

Da die arbeitslose Beschuldigte von ihren Eltern monatlich nur zehn Euro Taschengeld bekommt, wird von einer Geldstrafe abgesehen. Allerdings wird sie zu 30 Stunden gemeinnütziger Arbeit bei der Organisation Neustart verdonnert.

Staatsanwaltschaft, der Rechtsanwalt der Angeklagten sowie diese selbst und ihre Eltern akzeptieren das Urteil. Von den Pauschalkosten wird abgesehen. Abschließend gibt Richter Gschwenter der jungen Arbeitssuchenden eindrücklich zu verstehen, dass sie die Sozialstunden zu absolvieren hat, andernfalls werde sie zu einer Freiheitsstrafe in der Dauer von bis zu einem Jahr verurteilt.