Lustenauer Rheinhalle nur mehr ein Jahr nutzbar

Vorarlberg / 19.05.2023 • 13:45 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
EHC-Präsident Herbert Oberscheider präsentierte bei der Jahreshauptversammlung eine Lösung für die desolate Eishalle.
EHC-Präsident Herbert Oberscheider präsentierte bei der Jahreshauptversammlung eine Lösung für die desolate Eishalle.

Bei der Jahreshauptversammlung des EHC wurden Pläne über eine zukünftige Multifunktionshalle präsentiert.

Lustenau In Kreisen des EHC ist der desolate Zustand der Rheinhalle nichts Neues. Der Unmut über verstrichene Jahre, in denen nicht gehandelt wurde, ist unter den Vereinsmitgliedern zu spüren. Nun wurde bei der Jahreshauptversammlung des Lustenauer Eishockey-Vereins neben einem Rückblick in die vergangene Saison auch über den Bau einer neuen Multifunktionshalle gesprochen. Die Politik ist aus Sicht des EHC gefordert, rasch eine Lösung zu finden, denn die Halle ist nur mehr bis Oktober 2024 aus Sicht der Statik freigegeben.

Bürgermeister Kurt Fischer sicherte seine Unterstützung zu.
Bürgermeister Kurt Fischer sicherte seine Unterstützung zu.

Herbert Oberscheider, Präsident des Vereins, erklärte den anwesenden Mitgliedern und den Vertretern der Politik, dass er im Jahr 2021 von einem Statiker erfahren habe, dass sich der Zustand der Eishalle seit ihrer Eröffnung im Jahr 1972 zwar nicht verschlechtert habe, allerdings seit dem ersten Tag nicht gut war. “Damals hieß es, dass mit gewissen Auflagen, wie einem Schnee- und Windlast-Wächter, die Eishalle für weitere fünf Jahre genutzt werden könne”, so Herbert Oberscheider.

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In einem Gespräch mit Bürgermeister Kurt Fischer und Sportreferent Mathias Schwabegger forderte er, schnell eine geeignete Lösung zu finden. Er sprach mit ihnen über drei Lösungsmöglichkeiten: “Entweder wird die Halle saniert, wobei ich davon abrate. Denn ein Glump bleibt ein Glump”, so Oberscheider. Somit könne man nur eine neue Halle bauen, oder die Gemeinde gebe dem EHC das Baurecht für 20.000 Quadratmeter, damit sie ein Investorenprojekt und ein Projekt des Miteinanders realisieren können. Neueste Erkenntnisse vom April 2023 zeigen nun, dass die Halle nur mehr bis nächsten Oktober benutzt werden darf.

Zahlreiche Mitglieder waren gekommen.
Zahlreiche Mitglieder waren gekommen.

“Wir sind in den letzten beiden Jahren nicht untätig gewesen und haben uns vorbereitet, damit wir gewappnet sind”, so Herbert Oberscheider. Sigi Ramoser, neues Mitglied des EHC-Vorstandes, präsentierte bei der Versammlung ein Konzept in Form einer Multifunktionshalle, bei der innerhalb weniger Stunden die Halle für andere Sportarten adaptiert werden kann. Dafür benötige der Verein gut 20.000 Quadratmeter Baurecht seitens der Gemeinde. “Uns ist klar, dass im Moment andere Projekte in der Gemeinde priorisiert sind. Deshalb würden wir die Multifunktionshalle mit Investoren stemmen.” Gespräche mit dem Gemeindevorstand in diese Richtung wurden bereits abgehalten, nun ist die Politik gefordert.

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An welchem Standort die Multifunktionshalle gebaut wird, ist noch unklar. “Diese Situation kann eine riesige Chance für uns alle sein”, so Oberscheider. Bürgermeister Kurt Fischer bedankte sich bei Oberscheider für seinen Unternehmergeist. So eine angedachte Multifunktionshalle sei einzigartig, wie er betont. “Du hast meine Unterstützung. Gemeinsam werden wir eine Lösung finden”, so Fischer. Nun gelte es, Maßnahmen an den Stahlträgern der Halle zu treffen, damit diese noch vorübergehend genutzt werden kann.

Sigi Ramoser, neues Vorstandsmitglied, präsentierte das ausgearbeitete Konzept einer Multifunktionshalle in Lustenau.
Sigi Ramoser, neues Vorstandsmitglied, präsentierte das ausgearbeitete Konzept einer Multifunktionshalle in Lustenau.

Nicht ganz so freundliche Worte fand Nachwuchsleiter Ralph Kessler für die Verantwortlichen der Politik. “Wie geht es denn jetzt weiter? Was sage ich den Eltern und den Kindern, wo sie ab nächstem Oktober trainieren dürfen? Wir können nicht auf dem Tennisplatz spielen”, sagte er. Abschließend fragt er Kurt Fischer, was seit letztem Jahr rausgekommen ist. Er fordert klare Ansagen und Zeitpläne, die umsetzbar sind, damit der Nachwuchs in Zukunft weiter trainieren kann. Das größte Hindernis für das Zustandekommen dieses Projektes dürfte allerdings an dem riesigen Bedarf an Grundfläche liegen. Wie es in der Causa Rheinhalle weitergehen wird, werden die kommenden Verhandlungen zeigen. BVS

Großes Interesse, wie es mit der Rheinhalle weitergeht, hatten auch einige Väter vom Nachwuchs.
Großes Interesse, wie es mit der Rheinhalle weitergeht, hatten auch einige Väter vom Nachwuchs.
Sportreferent Mathias Schwabegger (Neos) und Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) sind auch zu der Jahreshauptversammlung gekommen.
Sportreferent Mathias Schwabegger (Neos) und Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) sind auch zu der Jahreshauptversammlung gekommen.

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