Unter einem Dach: Naturschutzorganisationen bündeln Kräfte

Vorarlberg / 31.08.2023 • 16:55 Uhr
Günther Ladstätter (Naturschutzbund, Kassier „Haus am Katzenturm"), Hildegard Breiner (Naturschutzbund) und Martin Strele (Verein Bodenfreiheit, Obmann „Haus am Katzenturm"). <span class="copyright">VN/Gasser</span>
Günther Ladstätter (Naturschutzbund, Kassier „Haus am Katzenturm"), Hildegard Breiner (Naturschutzbund) und Martin Strele (Verein Bodenfreiheit, Obmann „Haus am Katzenturm"). VN/Gasser

„Haus am Katzenturm” neuer Dachverband für zehn Organisationen. Stärkere Stimme für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz.

Feldkirch Die Ziele sind ambitioniert. Erstmals in Österreich sei es gelungen, ein Zentrum für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz zu schaffen, beschreibt Hildegard Breiner den „Meilenstein”. Die 87-Jährige gilt als Ikone der Anti-Atom-Bewegung. Mit dem „Haus am Katzenturm” hat auch ihr Verein, der Naturschutzbund Vorarlberg, eine neue Heimat und einen Dachverband gefunden. Insgesamt zehn Organisationen, die gemeinsam rund 50.000 Mitglieder repräsentieren, haben sich in prominenter Feldkircher Innenstadtlage zusammengetan. „Das soll eine ganz andere Kraft entwickeln”, sagt Breiner. Eine stärkere Stimme für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz.

„Haus am Katzenturm": Zehn Umwelt- und Naturschutzorganisationen unter einem Dach.<span class="copyright"> VN/Gasser</span>
„Haus am Katzenturm": Zehn Umwelt- und Naturschutzorganisationen unter einem Dach. VN/Gasser

Start und feierliche Eröffnung liegen bereits ein paar Wochen zurück. Jetzt beginne die gemeinsame Arbeit. Martin Strele (Verein Bodenfreiheit) ist Obmann des neuen Dachverbands. „Wir sind jetzt unter einem Dach, wo alle einen Platz finden und gemeinsam in einem Haus zusammenarbeiten.” Kooperationen unter den Organisationen habe es schon früher gegeben, jetzt entstünden sie direkt beim Kaffeetrinken. „Der Aufwand sich zu vernetzen und sich auszutauschen ist viel geringer”, so Strele.

Feierliche Eröffnung im Juni 2023: Statt Bänder auseinanderzuschneiden, wurde ein Band zusammengeknüpft. <span class="copyright">VLK</span>
Feierliche Eröffnung im Juni 2023: Statt Bänder auseinanderzuschneiden, wurde ein Band zusammengeknüpft. VLK

Wie Wirtschaftskammer oder Industriellenvereinigung haben jetzt auch Umwelt-, Naturschutz und Nachhaltigkeit mit dem „Haus am Katzenturm” ein Zuhause. Ein schickes obendrein. Eigentümerin und Ärztin Jutta Gnaiger hat den Natur- und Umweltschutzorganisationen die Immobilie zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt. Das Haus bietet Büroräumlichkeiten und ein repräsentatives Geschäftslokal mit Büchern der Südwind-Bibliothek, Exponaten der inatura und Verkaufsflächen für Biobauern. Man wolle das Angebot konsequent ausbauen. Diskussionsveranstaltungen, Vorträge: Das Haus am Katzenturm soll Treffpunkt werden.

Eröffnung „Haus am Katzenturm" im Juni: LR Daniel Zadra, Martin Strele (Obmann), Lisa Vesely (GF) und Landtagspräsident Harald Sonderegger. <span class="copyright">VLK</span>
Eröffnung „Haus am Katzenturm" im Juni: LR Daniel Zadra, Martin Strele (Obmann), Lisa Vesely (GF) und Landtagspräsident Harald Sonderegger. VLK

„Wir sehen uns als Nachdenkhilfe”, sagt Martin Strele. Man wolle inhaltlich Fakten beisteuern und sehe sich als Partner für die Entscheidungsträger in der Politik. „Wir wollen nicht einfach nur dagegen sein, sondern mit vernünftigem Blick auf Nachhaltigkeit versuchen, bessere Lösungen zu schaffen.” Der Obmann sagt: „Wir dürfen auch ein konstruktives Ärgernis sein.”

Bei der Eröffnung im Juni: Anti-Atom-Ikone Hildegard Breiner und Landtagspräsident Harald Sonderegger. <span class="copyright">VLK</span>
Bei der Eröffnung im Juni: Anti-Atom-Ikone Hildegard Breiner und Landtagspräsident Harald Sonderegger. VLK

Trotz vieler Erfolge und steigender Akzeptanz würden die Umwelt- und Naturschutzorganisationen oft ungehört bleiben. Mit der Politik wolle man stärker in Kooperation kommen. Die großen Themen sind Klima, Bodenverbrauch und Biodiversität. „Miteinander besser sein, als man es alleine je könnte”, zitiert Hildegard Breiner. Das Bündeln der Kräfte soll dem Klima- und Umweltschutz im Land einen ordentlichen Schub geben. Es deute sich schon jetzt an, dass dies eine Dauereinrichtung werde, freut sich die Umweltaktivistin.

In den neuen Räumlichkeiten: Günther Ladstätter, Hildegard Breiner und Martin Strele.<span class="copyright"> VN/Gasser</span>
In den neuen Räumlichkeiten: Günther Ladstätter, Hildegard Breiner und Martin Strele. VN/Gasser

Eine Einrichtung, die jedenfalls wachsen soll. Eine Geschäftsführerin hat der Dachverband mit Lisa Vesely bereits gefunden. In der Perspektive könnte eine Rechtsabteilung und Öffentlichkeitsarbeit als Service für die einzelnen Organisationen dazu kommen. Synergien werden jetzt schon genutzt. Räumlichkeiten und Services stünden auch externen Umwelt- und Naturschutzorganisationen zur Verfügung, sagt Martin Strele. Möglich wäre demnach auch, dass sich zu einem späteren Zeitpunkt weitere Vereine dem „Haus am Katzentrum” anschließen.

Das Haus am Katzenturm in der Herrengasse in Feldkirchs Altstadt. <span class="copyright">VN/Gasser</span>
Das Haus am Katzenturm in der Herrengasse in Feldkirchs Altstadt. VN/Gasser

Keine Subventionen, kleines Budget und viel ehrenamtliches Engagement: Im Haus im Katzenturm ziehen alle an einem Strang. Die starke Stimme für Umwelt- und Klimaschutz soll bald im ganzen Land zu hören sein.

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