Der perfekte Zeitpunkt: Winzer in Röthis starten mit der Ernte

Winzer Michael Nachbaur hat mit der heurigen Weinlese begonnen.
Röthis Gerade als in der Früh die ersten Sonnenstrahlen auf die meterlangen Reben treffen, versammeln sich knapp 20 freiwillige Helfer(innen) am Berg in Röthis. Die Weinlese hat begonnen. Die Trauben werden Stück für Stück von den Reben getrennt. Dabei werden die Beeren schon vor Ort aussortiert, denn die schlechten müssen weg.

“Heute wird der Chardonnay gelesen”, erklärt Michael Nachbaur, der das Weingut “Nachbaur Weine” leitet. Das Familienunternehmen gibt es bereits seit Jahren. Nachbaurs Urgroßvater hat es bereits neben der ursprünglichen Landwirtschaft betrieben, bis es sein Sohn, Michael Nachbaurs Vater, übernommen und vergrößert hat. Jetzt liegt es in den Händen des 39-Jährigen.


“Wir haben 2,2 Hektar über das ganze Dorf Röthis verteilt”, erklärt er. Unter anderem werden dort verschiedene Rebsorten angebaut wie Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Riesling, Blauburgunder und in Rankweil bei der Basilika noch Regent. Bei der Weinlese ist vor allem der Zeitpunkt am wichtigsten, betont der Winzer. “Man muss die Beeren so lange hängen lassen, wie es geht, damit der Zuckergehalt hoch ist”, erklärt er. “Die Trauben fangen gerade an ein bisschen Essig-faul zu werden, das ist, wenn sie reif sind und teilweise von den Wespen angestochen werden.”

Die gelesenen Trauben werden dann abgewehrt oder gerebelt, gepresst und dann vergärt. Der Wein reift dann im Stahltank, bis er fertig ist, meist ein Jahr. Im Durchschnitt füllt Nachbaur bei einer Weinlese 3000 bis 6000 Liter Wein ab. “Es variiert immer, da es auf die Ernte ankommt. Ich glaube, wir liegen heuer etwas über dem Durchschnitt, aber ich kann es noch nicht genau sagen.”

Wettereinwirkung
Auch das Klima wirkt sich auf die Rebsorten aus. Heuer war der Sommer besonders heiß, doch das tut dem Wein nichts. “Trockenheit ist für den Wein kein Problem. Reben haben das Problem mit Wasser nicht, im Gegensatz zu anderen Kulturen, weil sie Tiefwurzler sind. Wenn es trocken ist und nicht viel regnet, ist es für den Weinbau eher positiv”, sagt der Winzer. Außerdem können die reifen Beeren bei starkem Niederschlag anschwellen und aufplatzen. Hinzu entwickeln sich bei Nässe einige Pilzkrankheiten, die die Reben angreifen. “Da wir ein Biobetrieb sind, ist es schwierig, wenn es oft und stark regnet, weil die Spritzmittel so abgewaschen werden. Biomittel sind auf der Oberfläche, kommerzielle Mittel sind in der Rebe drinnen, die wirken von innen nach außen”, schildert Michael Nachbaur. “Der Pflanzenschutz kann da nicht gewährleistet werden, aber dieses Jahr ging es sehr gut. Es wird eine schöne Ernte.”

