Warum Ulrike Winkler Lebensgeschichten schreibt

Vorarlberg / 15.11.2023 • 09:30 Uhr
Seit fünf Jahren schreibt Ulrike Winkler Lebensgeschichten.  <span class="copyright">Alle Bilder: VN/Rhomberg</span>
Seit fünf Jahren schreibt Ulrike Winkler Lebensgeschichten. Alle Bilder: VN/Rhomberg

Für Menschen Geschichten aufschreiben und in Buchform der Nachwelt erhalten, das macht die im Großen Walsertal wohnhafte Dornbirnerin seit fünf Jahren.

Darum geht’s:

  • Ulrike Winkler schreibt seit fünf Jahren Lebensgeschichten für Menschen.
  • Sie hat bereits sieben Biografien verfasst, meist für Frauen.
  • Die Motive für das Schreiben einer Biografie sind vielfältig: Erinnerung, Rechtfertigung, Versöhnung.

Dornbirn, Schwarzach Geschichten, die das Leben schrieb, damit beschäftigt sich Ulrike Winkler seit etwa fünf Jahren intensiver. “Immer schon haben mich Lebensgeschichten interessiert. Jeder Mensch hat etwas zu erzählen und manche möchten ihre Geschichte aufschreiben”, erklärt die Dornbirnerin, die seit zwölf Jahren im Großen Walsertal wohnt. Sie hört den Menschen gerne zu, stellt Fragen und macht daraus ein Buch über persönliche kleine Begebenheiten bis hin zu großen Katastrophen, die ein Leben geprägt haben.

Schon bevor sie ihr Talent zum Zuhören und Schreiben Menschen zur Verfügung gestellt hat, suchte Ulrike Winkler immer wieder das Gespräch mit älteren Menschen. “Dabei habe ich mir so oft gedacht, diese Geschichte sollte man aufschreiben und für die Nachwelt erhalten”, erinnert sie sich zurück. Begonnen hat es mit der Biografie einer Frau, die von ihrer Kindheit, dem Alltag und ihrem Leben erzählte. Dachte sie anfangs noch an 50 Stück, wurden schnell 100 Exemplare daraus und “meine erste Kundin berichtete mir von vielen positiven Rückmeldungen, die sie erhalten hatte”.

Bevor aus den Lebensgeschichten gebunden werden, klärt Ulrike Winkler ab, welche Erlebnisse ins Buch kommen.
Bevor aus den Lebensgeschichten gebunden werden, klärt Ulrike Winkler ab, welche Erlebnisse ins Buch kommen.

Vom Gespräch zur Biografie

Im Laufe der vergangenen Jahre hat Ulrike Winkler sieben Lebensgeschichten für ihre Kunden geschrieben. Sie schreibt höchstens an zwei Biografien gleichzeitig. Damit ein Buch entstehen kann, sind zwischen zehn bis 15 Treffen nötig. Den Text für die 60 bis 70 Seiten im DIN A5-Format, auch bebildert, verfasst die 69-Jährige möglichst im Originalton. “Ich mache keinen literarischen Text daraus. Mein Anspruch ist, dass man die Person beim Lesen ,hören’ kann”, erklärt die Schreiberin, die bisher über Mundpropaganda an ihre vorarlbergweiten Aufträge gekommen ist.

Bevor es an das Schreiben geht, gibt sie ihren Kunden den Tipp “ihr Vorhaben vorab mit der Verwandtschaft abzuklären”. Wichtig ist ihr, dass im Buch nur das veröffentlicht wird, was ihre Kundschaft will und freigegeben hat. Weitergehende Informationen, die es nicht in das Buch schaffen, bleiben bei Ulrike Winkler, die sich ihrer vertrauensvollen Rolle klar ist, sicher verwahrt.

Motive hinter den Geschichten

Die Motive, ein Buch über das eigene Leben schreiben zu lassen, sind verschieden. Hauptsächlich sind es Frauen, die etwas auf dem Herzen haben und ihre Geschichte erzählen. “Eine möchte die eigene Geschichte für ihre Enkel und Urenkel erhalten. Ein anderer möchte sich rechtfertigen oder traumatische Erlebnisse von der Seele schreiben und wieder eine andere sucht die Versöhnung mit Verwandten, mit denen sie schon viele Jahre kein Kontakt mehr hatte”, zählt Winkler auf.

Ist alles erzählt und korrigiert, gehen beide das korrigierte Manuskript noch einmal gemeinsam durch. In Zusammenarbeit mit ihrer Tochter Nina wird das Manuskript anschließend grafisch aufbereitet und geht dort nach einer letzten Kontrolle in Druck.

Interessierte können sich bei Nina Winkler melden: info@buchstaeblich-interessant.at

Informationen, die es nicht ins Buch schaffen, werden von Ulrike Winkler vertraulich behandelt.
Informationen, die es nicht ins Buch schaffen, werden von Ulrike Winkler vertraulich behandelt.