“Führen Krieg gegen die Natur”: Politisches Gebet und Mahnwache beim Feldkircher Stadttunnel

Vorarlberg / 27.11.2023 • 16:00 Uhr
"Führen Krieg gegen die Natur": Politisches Gebet und Mahnwache beim Feldkircher Stadttunnel

Der Schöpfungsbeauftragte Jürgen Mathis setzt sich für Umweltschutz und nachhaltiges Leben ein. In einem Politischen Nachtgebet im Feldkircher Dom will er auf die Kluft zwischen Wissen und Handeln aufmerksam machen und lädt zu einer Mahnwache bei der Baustelle des Stadttunnels.

Darum geht’s:

  • Morgen findet ein Politisches Nachtgebet im Feldkircher Dom statt.
  • Es wird auf die Kluft zwischen Wissen über Umweltzerstörung und Handeln aufmerksam gemacht.
  • Im Anschluss gibt es eine Mahnwache bei der Baustelle des Feldkircher Stadttunnels.

Feldkirch “Die Menschen führen nicht nur gegeneinander Krieg, sondern auch gegen die Natur. Auch wir hier in Vorarlberg tragen eine Verantwortung und diese sollten wir wahrnehmen”, sagt Jürgen Mathis. Der Referent für Schöpfungsverantwortung im Welthaus Vorarlberg strebt danach, sowohl individuelles als auch kollektives Bewusstsein für die Dringlichkeit von Umweltschutz und nachhaltigem Leben zu schärfen.

Mahnwache beim Stadttunnel

Morgen, Dienstag (28. November), veranstaltet das Netzwerk Aufhören ein Politisches Nachtgebet im Feldkircher Dom, um auf die Kluft zwischen unserem Wissen über Umweltzerstörung und unseren Handlungen hinzuweisen. “Es braucht jeden einzelnen Menschen”, betont Mathis im Kontext des Umweltschutzes und der sozialen Gerechtigkeit die Bedeutung der Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensstil und den damit verbundenen Auswirkungen. Aus diesem Grund geht es nach dem Politischen Nachtgebet zu einer Mahnwache bei der Baustelle des Feldkircher Stadttunnels.

Der Feldkircher Stadttunnel polarisiert nach wie vor. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Der Feldkircher Stadttunnel polarisiert nach wie vor. VN/Steurer
"Führen Krieg gegen die Natur": Politisches Gebet und Mahnwache beim Feldkircher Stadttunnel
Bereits im Sommer wurde gegen den Bau demonstriert. VN

Am Donnerstag, 30. November, startet außerdem in Dubai die 28. UN-Klimakonferenz. Themen wie globale Erwärmung, Artensterben oder Umweltschutz erscheinen vielen Menschen als zu große Herausforderungen für Einzelne. Trotzdem gibt es in einer Welt, die sich immer schneller dreht und in der die Folgen unseres Handelns immer offensichtlicher werden, Menschen, die unermüdlich daran arbeiten, Bewusstsein zu schaffen und Veränderungen anzustoßen. Einer davon ist Jürgen Mathis. Der 53-Jährige weist auf die Notwendigkeit eines Stopps der Bodenversiegelung und des Straßenbaus, einer Reduktion des individuellen Pkw-Verkehrs sowie eines einfacheren Lebensstils hin, um unsere Lebensgrundlagen zu retten. 

Am Donnerstag startet die COP28 in Dubai. <span class="copyright">AP Photo/Kamran Jebreili</span>
Am Donnerstag startet die COP28 in Dubai. AP Photo/Kamran Jebreili

Mathis’ Weg zur Position des Schöpfungsbeauftragten im Welthaus Vorarlberg war ein vielseitiger. Nach seinem Theologiestudium war er unter anderem Umweltbeauftragter und ist bis heute als Krankenhausseelsorger tätig, bevor er sich dem Umweltschutz und der sozialen Gerechtigkeit zuwandte. In seiner aktuellen Rolle konzentriert sich Mathis auf die politische Bildungsarbeit, die Bewusstseinsbildung zu Themen der globalen Gerechtigkeit und der nachhaltigen Lebensstile.

Nachhaltige Grabpflege

Der Hohenemser engagiert sich dabei unter anderem auch für die Umsetzung ökologischer Maßnahmen in Vorarlbergs kirchlichen Einrichtungen: “Dazu zählt die Umstellung der umweltfreundlicheren Heizungssysteme der über 500 kirchlichen Gebäude, wovon noch etwa 60 mit Öl und 80 mit Gas geheizt werden – bis 2030 sollen diese ersetzt werden”, erklärt Mathis. Auch nachhaltige Initiativen, was etwa die Grabpflege betrifft, fallen in sein Aufgabengebiet. Dabei geht um die Auswahl heimischer Pflanzen für Gräber, die Vermeidung von Giftstoffen und künstlichen Düngemitteln sowie die Reduzierung von Kunststoffabfällen. Als Beispiel nennt er die Umstellung auf Pfandsysteme für Grabkerzen – eine Initiative, die bereits von einigen Pfarren und Gemeinden übernommen wurde. Durch solche Maßnahmen hofft Jürgen Mathis, das Bewusstsein der Menschen zu schärfen und ihnen Möglichkeiten zur Reduzierung ihres ökologischen Fußabdrucks aufzuzeigen.

Jürgen Mathis ist Referent für Schöpfungsfragen. Sein Aufgabengebiet ist vielfältig. <span class="copyright">VN/MIh</span>
Jürgen Mathis ist Referent für Schöpfungsfragen. Sein Aufgabengebiet ist vielfältig. VN/MIh

Das Politische Nachtgebet am Dienstagabend und der nachfolgende Pilgermarsch zur Mahnwache bei der Feldkircher Tunnelspinne sind weitere solche Maßnahmen. Sie bieten Gelegenheit zur Reflexion und zur Erkundung eigener Handlungsspielräume im Alltäglichen und im Spirituellen. Impulsgeber sind an diesem Abend Jürgen Mathis, der evangelische Pfarrer in Dornbirn, Michael Meyer und Hubert Feurstein von der Initiative „Mobilitätswende Jetzt“.

politisches Nachtgebet

Dienstag, 28. November, 19.30 Uhr

im Feldkircher Dom.

Mit:

Michael Meyer, evangelischer Pfarrer in Dornbirn

Jürgen Mathis, Welthaus Vorarlberg

Hubert Feurstein, Mobilitätswende Jetzt

Organisatoren: Welthaus Vorarlberg, Evangelische Kirche Dornbirn, Verkehrswende jetzt u.a.

 

 

 

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