Millionen-Pleite von Resort-Betreiber erreicht Vorarlberg

Oasis-Gruppe aus den Niederlanden zahlungsunfähig. Konkurseröffnung über früheren Betreiber des Pure Resort Warth.
Warth Es war nur eine Frage der Zeit. Ein international tätiger Hotelbetreiber aus den Niederlanden, der auch in Österreich über Tochtergesellschaften mehrere Luxus-Resorts betrieben hatte, war in finanzielle Schieflage geraten. Die Firmenpleite der Muttergesellschaft schwappt nun auch auf Vorarlberg über. Vier Tage nach Weihnachten hatte die Oasis Austria GmbH mit einem Insolvenzantrag die Schließung des Unternehmens und der Tochtergesellschaften eingebracht. Für drei Betriebe in Tirol wurden Anfang Jahr Insolvenzverfahren eröffnet. Die VN berichten. Jetzt gibt es einen entsprechenden Antrag auch für ein Investoren-Hotel in Warth, das der Betreiber seit 2020 unter dem Namen Pure Resorts Warth geführt hatte. Ein entsprechendes Verfahren für ein weiteres Resort in Schruns steht indes noch aus.

Die Konkurseröffnung für den Warther Standort war erwartet worden. Jetzt sind neue Details bekannt. So laufen sich die Verbindlichkeiten lauf Eigenangabe auf 734.000 Euro. Betroffen sind demnach rund 100 Gläubiger – darunter auch die Gemeinde Warth. Tatsächlich könnte die Summe aber deutlich höher sein. Rechtsanwalt Christian Winder ist Masseverwalter einer Gesellschaft, die bereits im Juli in die Insolvenz schlitterte, weil Gelder des Hotelbetreibers ausgeblieben waren. Er beziffert die Ausstände alleine am Arlberg mit rund 1,5 bis 1,7 Millionen Euro deutlich höher.
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Die Pleite der Gesellschaft in Warth könnte sich zum Kriminalfall ausweiten. Anwalt Christian Winder hat gegen den Geschäftsführer der Oasis-Muttergesellschaft, der gleichzeitig in dieser Position auch bei der Oasis Austria GmbH fungierte, Strafanzeige erstattet. Es geht um Millionen und den Verdacht der Untreue. Offensichtlich wurde innerhalb des Konzerns Geld gerade dorthin geschickt, wo es gebraucht wurde. Fakt scheint, dass es jedenfalls nicht dort ankam, wo es hätte sollen – bei den Apartment-Anlegern. Ihnen wäre bei dem Investorenmodell ein Anteil der Umsätze aus den Urlaubsvermietungen zugestanden.

Laut Konsumentenschutzverband KSV1870 nannte Oasis im Insolvenzantrag als Gründe für die Pleite, dass sich die Buchungslage als unzureichend erwiesen und die gastronomischen Aktivitäten Verluste erwirtschaftet hatten. Die Kostenaufteilung zwischen Apartment-Anlegern und der Betriebsgesellschaft hätten dazu geführt, dass Marketing- und Betriebskosten nicht vollständig gedeckt werden konnten. Auch die hohen Kosten für die Unterbringung von Personal wird angeführt. Für das Resort in Schruns wird nun ebenfalls die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens erwartet.
Neue Betreiber haben bereits übernommen
Für die fünf betroffenen Standorte – drei in Tirol und zwei in Vorarlberg (Warth und Schruns)- wurden zwischenzeitlich neue Lösungen gefunden. Es sind neue Betreiber an Bord, die die Resorts seit heuer auch unter neuen Namen führen.
Oasis war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Es gilt die Unschuldsvermutung.