„Ich möchte mich nach 50 Jahren in aller Form bei diesen Beamten entschuldigen“
Diese Erinnerungen hat VN-Leser Johann Reisinger an den autofreien Tag vor 50 Jahren.
Götzis Vor 50 Jahren sorgte ein Pickerl für viel Diskussionsstoff: Am 14. Jänner 1974 wurde in Österreich der autofreie Tag eingeführt. Einige Wochen lang musste fortan jeder Autofahrer an einem Tag pro Woche auf sein Fahrzeug verzichten.
Johann Reisinger aus Götzis war zu dieser Zeit Grenzgänger in die Schweiz. „Aufgrund des Umstandes, dass dazumal der ÖPNV für meinen Arbeitsweg von Götzis nach Heerbrugg nicht hinreichend organisiert war, war ich auf das Auto bzw. Fahrrad angewiesen. Der autofreie Tag fiel unglücklicherweise in eine Zeit, in der ich das Abendtechnikum in Bregenz besuchte“, erinnert sich der 89-Jährige. Für Johann Reisinger bedeutete das: Eine Radfahrt von rund 60 Kilometern von Götzis nach Heerbrugg, Bregenz und wieder zurück nach Götzis.
... und heute im neunzigsten Lebensjahr.
„Als ich mich eines Abends gegen 23 Uhr vor den letzten rund drei Kilometern doch etwas geschafft in Hohenems zu einer kurzen Rast auf eine Gartenmauer setzte, hielt eine Polizeistreife an und fragte, was ich hier um diese Zeit mache. Ich antwortete ziemlich unwirsch und vielleicht auch etwas unsachlich. Der VN-Bericht hat meine Erinnerungen geweckt und ich möchte mich nach 50 Jahren in aller Form bei diesen aufmerksamen und fürsorglichen Beamten, wo auch immer sie jetzt sind, entschuldigen“, schreibt der Götzner. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit? Schreiben Sie uns: redaktion@vn.at.