Zukunft des Doppelmayr-Zoos ist ungewiss

Was passiert mit dem Tierpark, wenn es das Werk Kella nicht mehr gibt? Noch sei alles offen, heißt es.
Wolfurt Philipp Wolf kommt mit seiner kleinen Tochter Anja regelmäßig in den Doppelmayr-Zoo. Bald kann er das vielleicht nicht mehr.
Beim Wolfurter Seilbahnhersteller Doppelmayr laufen derzeit die Planungen für ein Megaprojekt. Wie berichtet, sollen in den nächsten vier bis fünf Jahren am Standort Hohe Brücke beim Güterbahnhof neue Produktionshallen mit einer Fläche von 45.000 Quadratmetern sowie ein 40 Meter hohes Hochregallager gebaut werden. Die Baukosten belaufen sich auf über 200 Millionen Euro. Laut Doppelmayr wurde in der über 130-jährigen Firmengeschichte noch nie so viel in ein einzelnes Projekt investiert.


Fix ist: Mit der Fertigstellung übersiedelt das Werk Kella von Rickenbach in die neuen Hallen. Auf den dadurch frei werdenden Flächen sind Wohnungen geplant. Noch unklar ist indes, was nach dem Umzug mit dem Doppelmayr-Zoo passiert. Der Zoo befindet sich direkt neben dem Werk Kella. Die aktuelle Bewilligung läuft nur bis heuer.

Betriebsbewilligung
„So lange die Firma Doppelmayr mit dem Werk in Rickenbach ist, ist es uns ein Anliegen, dass es auch den Zoo gibt. 2024 wollen wir unsere Betriebsbewilligung erneuern und sind dafür zuversichtlich“, erläutert Doppelmayr-Pressesprecherin Julia Schwärzler auf VN-Anfrage. Mit dem Umzug des Werks in das Betriebsgebiet Hohe Brücke und der Ortsteilentwicklung in Rickenbach würden sich die Rahmenbedingungen verändern. Wie es dann weitergeht, sei daher noch offen. „Wir werden auf jeden Fall die Möglichkeiten, die die neuen Rahmenbedingungen mit sich bringen, zu gegebener Zeit genau evaluieren“, ergänzt Schwärzler.

Der Doppelmayr Zoo ist der größte privat geführte Tierpark Vorarlbergs. Er wurde 1963 von Arthur Doppelmayr gegründet. Derzeit leben in den Gehegen knapp 540 Tiere aus 90 verschiedenen Arten.


Für das Entwicklungsprojekt in Rickenbach wurde gemeinsam mit der Gemeinde Wolfurt ein Masterplan entworfen. Bei einem Bürgerbeteiligungsprozess konnten auch die Einwohner ihre Ideen und Wünsche für das künftige Quartier deponieren. Über 200 Wolfurter nahmen daran teil. Eine zentrale Forderung dabei war, dass der Zoo erhalten bleiben muss. „Es ist ein magischer Anziehungspunkt von Rickenbach“, sagte ein Teilnehmer damals stellvertretend für viele andere.


Auch Philipp Wolf, der ganz in der Nähe aufgewachsen ist, fände es schade, wenn der Zoo schließen würde. „So etwas ist immer schade“, sagt Wolf, der mittlerweile in Hard lebt. „Aber man versteht es auch. Der Zoo ist immer noch gratis. Das gibt es sonst nirgends mehr. Aber schade ist es immer. Der Doppelmayr-Zoo ist doch sehr bekannt.“
