Bus und Bahn wollen auf die Überholspur

Vorarlberg / 20.02.2024 • 07:00 Uhr

Rekord bei den Klimatickets. Heuer sollen 50 Millionen Euro investiert werden.

Hard Die Öffis sollen in Vorarlberg weiter Fahrt aufnehmen. „Es ist sehr viel geschehen und es wird noch viel mehr geschehen“, kündigte Mobilitätslandesrat Daniel Zadra am Montag bei einer Mobilitätspressekonferenz am Bahnhof Hard-Fußach an. Die Hauptbauarbeiten am neuen Bahnhof Hard-Fußach wurden Ende 2021 abgeschlossen. Die Vorplatzgestaltung soll bis Ende des Jahres fertig sein. „Eine Baufirma hat Termine nicht eingehalten. Da haben wir demnächst eine Besprechung wegen Strafzahlungen. Die Unterführung kann man auch erst öffnen, wenn der Vorplatz fertig ist“, erläutert der Harder Bürgermeister Martin Staudinger.

Christian Hillbrand, Magdalena Pircher, Bürgermeister Martin Staudinger und Mobilitätslandesrat Daniel Zadra bei der Pressekonferenz. <span class="copyright">VVV</span>
Christian Hillbrand, Magdalena Pircher, Bürgermeister Martin Staudinger und Mobilitätslandesrat Daniel Zadra bei der Pressekonferenz. VVV

In diesem Jahr hat das Land knapp 50,2 Millionen Euro für den Ausbau, Betrieb und in die Modernisierung von Bus und Bahn budgetiert. An den Bahnhöfen Lochau-Hörbranz und Klaus sind die Bagger bereits aufgefahren. Im Herbst ist der Start der Umbauarbeiten am Bahnhof Wolfurt geplant. Ein Wunschprojekt für die Zukunft ist der zweigleisige Ausbau zwischen Hard und Lustenau. „Wir sind mit den ÖBB und auch mit dem Klimaschutzministerium in guten Gesprächen, damit die nächsten Schritte möglichst rasch getroffen werden und wir dieses Generationenprojekt ins Ziel bringen“, sagt der Mobilitätslandesrat.

Rekordjahr

Das Mobilitätsjahr 2024 ist in Vorarlberg mit einem Rekord gestartet: Insgesamt wurden im Vorjahr 85.618 Klimatickets verkauft und damit 4500 Tickets mehr als 2022 und 10.000 Tickets mehr als im Vor-Corona-Jahr. Bei den Einzeltickets wurde ebenfalls eine Zunahme registriert.

Bus und Bahn wollen auf die Überholspur

Einen besonderen Fokus will man in Vorarlberg weiterhin auf die Kombination von Öffis mit Rad und Carsharing legen. Laut Magdalena Pircher, Smart Mobility-Beauftragte beim Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV), leben 60 Prozent der Vorarlberger in einer Rad-Distanz von zehn Minuten zum nächsten Bahnhof. „Es gibt unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse. Je mehr wir abdecken, umso weniger Gründe gibt es, das eigene Auto zu benutzen bzw. umso mehr Leute können auf das Zweitauto verzichten“, ergänzt Pircher und meint damit auch die VMobil-Radboxen, die es derzeit an sieben Standorten im Land gibt. Heuer kommen vier weitere in Hard, Dornbirn, Haselstauden und Ludesch dazu. Beim Carsharing sind 15 neue Standorte geplant.

Zug, Bus, Radabstellanlagen, Radbox, Leihrad, Lastenrad oder Carsharing? Oft sei einem vielleicht gar nicht bewusst, wie viele Angebote es vor der eigenen Türe gibt, meint VVV-Geschäftsführer Christian Hillbrand.  Demnächst soll daher mit dem Aufbau von VMobil-Stationen begonnen werden. “Das ist das sichtbare Zeichen, dass hier ohne privates Auto Mobilität miteinander kombiniert werden kann”, führt Hillbrand aus. Die erste VMobil-Station – eine Stele mit Piktogrammen für jede Mobilitätsform und einem QR-Code – wird in Höchst am Kirchplatz installiert, danach folgen Göfis, Dornbirn, Hohenems und Rankweil.