“Ich habe schon zweimal Nordlichter gesehen”

Vorarlberg / 11.04.2024 • 16:22 Uhr
EKS Finnland
Klara Minikus (r.) hat sich gut in Finnland eingelebt.

Klara Minikus aus Dornbirn engagiert sich seit Oktober als Freiwillige in Finnland. Heute startet die Europäische Jugendwoche.

Loimaa, Dornbirn Dass es der Norden sein soll, war für Klara Minikus (18) von Anfang an klar. „Bei der Suche auf dem Projektportal sind mir schlussendlich zwei, drei Projekte in Finnland und Schweden ins Auge gefallen. Dort habe ich mich dann beworben“, erzählt die junge Dornbirnerin. Am Ende wurde es Finnland, genauer gesagt Loimaa, eine Kleinstadt im Südwesten Finnlands, in der Klara Minikus seit Oktober ihren Freiwilligendienst des Europäischen Solidaritätskorps (ESK) absolviert. „Meine Schwester hat voriges Jahr ihren ESK-Freiwilligendienst in Dänemark absolviert. Ich wollte nicht direkt nach der Schule studieren gehen, auch weil ich mir nicht sicher war, was ich studieren möchte. Also habe ich mich auch dazu entschieden“, schildert sie.

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“In Loimaa gibt es viele Wälder und grünen Fläche”, berichtet die junge Vorarlbergerin.

Von 12. bis 19. April findet die Europäische Jugendwoche statt. Der Event wird alle zwei Jahre von der Europäischen Kommission veranstaltet. Diesmal dreht sich alles um das Thema „Demokratie und aktive Teilhabe“. Beim ESK haben jungen Menschen zwischen 18 bis 30 Jahren die Möglichkeit, sich in einer gemeinnützigen Organisation in Europa oder einer Nachbarregion der EU zu engagieren und dabei ein anderes Land kennenzulernen. Klara Minikus ist in Loimaa in einem Amateurtheater und einem Jugendzentrum tätig. „Im Jugendzentrum verbringen meine spanische Kollegin und ich Zeit mit den Kindern und Jugendlichen zwischen zehn und 25 Jahren, spielen Billard, Tischtennis und Karten oder machen den einen oder anderen Ausflug. Im Theater bin ich hauptsächlich für das Zusammenstellen und Machen von Kostümen verantwortlich“, skizziert die 18-Jährige ihre Aufgaben.

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Die 18-Jährige ist in Loimaa auch in einem Amateurtheater tätig.

In Loimaa wohnen knapp 16.000 Einwohner und damit etwa ein Drittel der Bevölkerung Dornbirns. Gleichzeitig ist die Kleinstadt siebenmal so groß wie Dornbirn. Auch ansonsten ist vieles anderes, als es die Dornbirnerin bislang gewohnt war. „Loimaa hat einen großen Anteil an Wäldern und grünen Flächen, die ich die letzten Monate ganz in Weiß erleben durfte. Die Städte unterscheiden sich auch stark in der Architektur, ich würde sagen, dass Loimaa im Vergleich recht grau ist und simple Häuser hat“, zählt sie auf. Klara Minikus ist dennoch froh, dass sie sich auf das Abenteuer EKS eingelassen und dabei unter anderem neue Freizeitmöglichkeiten oder die Saunakultur in Verbindung mit einem erfrischenden Bad im zugefrorenen See oder Meer kennengelernt hat. “Ich hatte sogar das Glück, schon zweimal die Nordlichter sehen zu können“, ergänzt sie.

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Loimaa präsentierte sich in den letzten Monaten in Weiß.

Ein bisschen vermisst Klara Minikus Vorarlberg aber trotzdem. Der Ausblick auf die Berge gehen ihr ebenso ab wie die öffentlichen Verkehrsmittel, an denen es in Loimaa mangelt. “Ich habe außerdem gelernt, das Wetter in Vorarlberg wertzuschätzen. Im Moment ist es April und es schneit noch ab und zu. Manchmal scheint es, als ob der Frühling kommt, aber man wird doch plötzlich wieder mit Winterwetter überrascht. Die Finnen haben sogar ihr eigenes Wort dafür: Takatalvi, was so viel heißt wie die Rückkehr des Winters im Frühling.”

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Glück muss man haben: Schon zweimal hat Klara Minikus Polarlichter gesehen.
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Loimaa ist flächenmäßig siebenmal so groß wie Dornbirn, hat aber nur ein Drittel der Einwohner.

Der Aufenthalt der Vorarlbergerin endet offiziell mit Ende Juni. Für danach hat sie noch keine konkreten Pläne. Fest steht bislang nur, dass sie studieren möchte. “Bei der Studienrichtung bin ich noch unschlüssig, aber ich bin fleißig auf der Suche”, merkt sie an.

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“Das Leben im Ausland bringt schon früh sehr viele Erfahrungen mit sich und man kann ganz viel Neues erleben und mehr über andere Kulturen, Traditionen und Sprachen lernen”, sagt die Dornbirnerin.
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Ihren Freiwilligendienst macht Klara Minikus mit einer Spanierin zusammen.

Zur Person

Klara Minikus

Wohnort Dornbirn-Haselstauden, derzeit Loimaa/Finnland

Geboren 26. Juli 2005

Ausbildung Matura am B.O.RG Schoren

Familie Mama, Papa, Schwester, Opa, Katze

Hobbys Nähen, Musik hören, Kochen

Lieblingsessen Mozzarella-Salat