Vereinbarung unterzeichnet: So geht es mit dem Bregenzer Bahnhofsprojekt weiter

Stadt, Land und ÖBB fixieren Zusammenarbeit. Baustart könnte sich noch ziehen.
Bregenz Jetzt ist es auch offiziell besiegelt: Stadt, Land und ÖBB haben am Dienstag die Vereinbarungen zum Neubau des Bahnhofs Bregenz unterschrieben. Es ist das bereits zweite Übereinkommen zu diesem Projekt nach 2020. Landeshauptmann Markus Wallner sprach von einer wichtigen Weichenstellung. „Man könnte sagen, es geht endlich etwas vorwärts“, sagte er im Pressefoyer nach der Regierungssitzung. Der Unterschied zu den letzten Jahren sei, „dass wir heute eine Einigung unter den Partnern vorfinden, in welche Richtung es gehen soll, eine Einigung auf die Variante 4a.“ Mobilitätslandesrat Daniel Zadra ergänzte: „Es ist eine kleine Unterschrift von vier Menschen, aber es ist ein großer Schritt für die Mobilitätszukunft des gesamten Landes.“

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Insgesamt wurden vier Vereinbarungen geschlossen: eine Absichtserklärung zur Quartiersentwicklungsplanung Bregenz Mitte inkl. Mobilitätsdrehscheibe sowie Verlegung und Umbau der Landesstraße, eine Planungsvereinbarung zur Verlegung und zum Umbau der L 202 und zum Umbau der L 190, eine Zusatzvereinbarungen zur weiteren Vorgehensweise zum Vertrag „Planung der Mobilitätsdrehscheibe“ vom Mai 2020 sowie eine Vereinbarung zur Planungsprozesssteuerung.

Die Variante 4a ist das Ergebnis des internationalen städtebaulichen Wettbewerbs „Bregenz Mitte“. Das Bahnhofsgebäude samt einer prominenten Unterführung zum Festspielbezirk soll im Bereich des derzeitigen Bahnhofs errichtet werden. Das Busterminal ist, wie ein zusätzlicher Bahnsteig, parallel zu den Gleisen geplant. Als wesentlichen Gewinn der 4a-Variante bezeichnet Bürgermeister Michael Ritsch die Verlegung der Landesstraße. „Wenn man zum Bahnhof kommt, muss man nicht mehr eine Landesstraße queren, sondern man erreicht quasi durch eine Fußgängerzone den Bahnhof mit einem attraktiven Bahnhofsvorplatz, der hoffentlich vom Pkw-Verkehr befreit ist“, erläutert er.

Am Bahnhof Bregenz werden laut Zahlen der ÖBB pro Tag 14.000 Ein- und Ausstiege verzeichnet. Unklar ist, wann der Spatenstich für den Bahnhofsneubau erfolgen kann. Landesrat Daniel Zadra geht davon aus, „dass noch einige Jahre ins Land streichen werden.“ ÖBB-Vorständin Judith Engel bekräftigt: „Es gibt noch keine Jahreszahl. Wir stehen am Beginn des Planungsprozesses.“ Bei den ÖBB werde man sich in den nächsten Wochen „sehr intensiv“ mit Bahnhofsprovisorium beschäftigen. Wo werden die Container situiert? Wie werden diese ausgestaltet? Der Plan, so Engel, sei, das Provisorium noch heuer zu errichten. Gleichzeitig sollen die Arbeiten für die Planung des Bahnhofs starten. „Ich denke, dass wir ein sehr stabiles Fundament für unser Projekt haben. Das Gebäude des bestehenden Bahnhofs spricht eine eindrückliche Sprache, wie dringend es jetzt ist“, merkt die ÖBB-Vorständin an.

Bürgermeister Michael Ritsch hofft jedenfalls, dass zeitgleich mehrere Bauphasen abwickeln werden können, „dass also, während die Straße verlegt wird, auch von der Seeseite mit der Bahnhofsunterführung begonnen werden kann.“ Die Bauträger Rhomberg und i+R, die in Richtung Quellenstraße ein neues Wohn- und Geschäftsquartier errichten wollen, könnten schon früher loslegen, führt Ritsch aus: „Die haben natürlich Interesse daran, jetzt schon Teile des Planes umzusetzen. Ich denke, dass mit den beiden Türmen relativ rasch gestartet werden kann.”

Noch geklärt werden muss unter anderem, wie die Kosten zwischen Stadt und Land bei der Verlegung der Landesstraße aufgeteilt werden. Jetzt habe man sich einmal drauf verständig, dass die Kosten für die Straßenplanung geteilt werden, berichtet Wallner .