Kemterhof in Hohenweiler lud zum Maifest

Beim Tag der offenen Tür wurde auch die neue Brennholzproduktion vorgestellt.
Hohenweiler Im Hohenweiler Ortsteil Ried, abgelegen an der Leiblach, liegt der Kemterhof. Seit Generationen Landwirtschaft, aktuell als kleiner, familiärer Bio-Betrieb im Nebenerwerb geführt.

Viele Jahrzehnte „versteckt“
Der Hof war viele Jahrzehnte regelrecht versteckt, weil der schmale Weg eine Sackgasse war, in die sich kaum jemand verirrte. 1951 hatte ein Hochwasser die kleine Brücke über die Leiblach zerstört und es sollte mehr als ein halbes Jahrhundert dauern, bis dieses Bauwerk erneuert wurde: Auf beiden Seiten des Grenzflusses war inzwischen das Wander- und Radwegnetz ausgebaut worden – nur eine Verbindung fehlte. Dabei waren die Verbindungen der beiden Gemeinden stets eng und historisch begründet. So war Hohenweiler pfarrlich lange Filiale von Sigmarszell, ehe 1481 Hohenweiler als eigene Pfarre installiert wurde.

Historische Gemeindesitzung
Nach Österreichs EU-Beitritt 1995 kam Bewegung in die Bemühungen um diesen Lückenschluss. „In der EU“, so die Verantwortlichen beider Gemeinden, „sollte es leichter möglich sein, dieses Brückele zu erneuern“, zumal zur Finanzierung auch Mittel aus EU-Töpfen winkten. Und in der Tat: Auf Initiative des damaligen Hohenweiler Bürgermeisters Josef Josef Geißler und seines Sigmarszeller Kollegen Walter Matzner wurden die Planungen konkretisiert und 2003 kam es zu einer historischen Sitzung: die Gemeindevertretungen beider Gemeinden tagten in einer gemeinsamen Sitzung und fassten dabei den Beschluss zum Brückenbau, der 2004 realisiert wurde.

Kleine Brücke – große Wirkung
Und seither ist der Rad- und Wanderweg von Radfahrern und Wanderern stark frequentiert – und der Kemterhof, direkt am Weg, damit ins Blickfeld gerückt. Und wenn Kemters zum Tag der offenen Tür laden, finden nicht nur für Radler und Wanderer den Weg ins Ried. Prächtiges Frühlingswetter sorgte heuer für großen Besucheransturm und die zahlreichen Gäste konnten sich bei einem gemütlichen Hock nicht nur über den Hof informieren. Neben dem traditionellen Angebot – sortenreine Edelbrände und Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung sowie verschiedene Wurstwaren – konnte Kilian Kemter auch seine neueste Errungenschaft präsentieren: seine erst vor wenigen Wochen angeschaffte Brennholzmaschine. Sie ist in seiner Nebenerwerbslandwirtschaft ein weiteres Standbein. Geplant ist dabei die Nutzung von Holz aus eigenem Wald – „und wenn es gut läuft, möchte ich langfristig sogar Holz zur Verarbeitung zukaufen“, gibt sich Kemter optimistisch. STP


