Millionen-Deal um Investorenmodell in Zürs mit Hürden

Lecher Gemeindevertretung setzt weitere Schritte zu langfristigem Alpenrose-Hotelbetrieb. Noch dürfte allerdings eine wichtige Unterschrift für Widmungs-Deal fehlen.
Lech, Zürs Es ist eine Vereinbarung, die zuletzt für Aufsehen gesorgt hatte. Die Eigentümer des 1993 erbauten Investorenmodells Alpenrose in Zürs verzichten auf 5000 Quadratmeter Ferienwohnungswidmung im bestehenden Gebäudekomplex und dürfen an anderer Stelle im Ort 2500 Quadratmeter Ferienwohnungen errichten. Ein Grundsatzbeschluss dazu wurde unlängst von der Gemeinde Lech verabschiedet. Eine Verwendungsvereinbarung soll sicherstellen, dass die Alpenrose langfristig als Hotel geführt wird. Es geht um die touristische Zukunft des Orts und im Gegenzug um ein Millionen-Geschäft.

Jetzt wurden in der Gemeindevertretung weitere Schritte gesetzt, um den einstigen Widmungs-Sündenfall zu sanieren. So sind die ausgearbeiteten Pläne sehr konkret und teils auch in früheren Gemeindevertretungs-Protokollen einsehbar. So heißt es wörtlich: “Entsprechend dem Grundsatzbeschluss werden die Ferienwohnungen aus dem Hotelbetrieb herausgelöst, um die Hälfte reduziert und so weit es geht im Haus Guggis und der Rest in einem neu zu errichtenden Gebäude untergebracht”. Die VN berichteten.

Allerdings dürfte es noch eine unerwartete Hürde geben. Laut gut informierten Kreisen fehlt den Eigentümern der Alpenrose, eine Gesellschaft um den Bregenzer Bauunternehmer Richard Hinteregger und den Steuer- und Finanzexperten Eduard Tschofen, eine Unterschrift für eine notwendige Liegenschaftstransaktion. Demnach ist das Haus Guggis (noch) nicht in ihrem Besitz, der Verkauf der Immobilie nicht über die Bühne gegangen. Auch im Grundbuch gibt es unverändert keinen Eintrag über einen möglichen Besitzerwechsel. Frühere Anfragen an die Eigentümer, sowohl der Alpenrose als auch des Haus Guggis, blieben inhaltlich unbeantwortet.
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Was das konkret für das millionenschwere Vorhaben bedeutet, ist unklar. Bürgermeister Gerhard Lucian gibt sich in einer Aussendung optimistisch. “Wir werden das Projekt Alpenrose gemeindeseitig zügig voranbringen”. Mit einer Realisierung des Projektes rechne er bis 2025/2026. “Sehr lange hat man diese Rückabwicklung diskutiert – jetzt wird umgesetzt”, so Lucian. In trockenen Tüchern dürfte das Vorhaben allerdings nicht endgültig sein.

Die Sanierung des Sündenfalls Alpenrose sorgt in der Lecher Gemeindestube für ungewohnte Einigkeit. Die langfristige Sicherung der touristischen Nutzung des Hotels eint die Fraktionen. So wurden bei der jüngsten Gemeindevertretungssitzung notwendige Widmungen vorgenommen, damit der Eigentümer der Alpenrose angrenzend an das Hotel ein Mitarbeiterhaus errichten können. Auch das sei eine Bedingung der Gemeinde in ihrer Vereinbarung mit dem Eigentümer gewesen.
Dass im Gegenzug neue Ferienwohnungen entstehen, wird von der Opposition zähneknirschend zur Kenntnis genommen. Diese Krot habe man schlucken müssen, heißt es.