Das sind die Forderungen des Klimabeirats

Klimabeirat legte Bericht für 2023 vor. Fokus lag auf der Entwicklung eines Fahrplans, der aufzeigt, wie die Stadt bis 2040 klimaneutral werden kann.
Bregenz In einem einstimmigen Beschluss hat sich die Stadt Bregenz dazu verpflichtet, die städtische Verwaltung bis 2030 klimaneutral zu organisieren, bis spätestens 2040 soll die Klimaneutralität in der ganzen Stadt erreicht werden. Um diese Ziele zu erreichen, wurde Anfang 2022 ein eigener Klimabeirat eingerichtet. Ein siebenköpfiges Expertenteam unter der Leitung der Münchner Architektin Pia Blessing unterstützt die Stadt bei der Verwirklichung ihrer Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsziele. “Ihre Aufgabe ist es, uns zu beraten, mit uns zu diskutieren, zu reflektieren und, wenn notwendig, auch den Zeigefinger zu heben, wenn wir den falschen Weg einschlagen”, sagt Energie- und Klimaschutzstadtrat Heribert Hehle bei der Präsentation des Jahresberichts 2023 des Klimabeirats.

Das Arbeitsjahr des Klimabeirats war davon geprägt, einen Fahrplan zu entwickeln, der aufzeigt, wie die Stadt bis 2040 klimaneutral werden kann. Der Klimabeirat befasste sich die letzten zwei Jahre mit den Schwerpunkten Wärmeplanung, Gebäudesanierung und der Umstellung auf nachhaltige Mobilität. Im Rahmen von Workshops wurden gezielte Empfehlungen an die Politik ausgearbeitet.
Mit einer strategischen Wärmeplanung soll der Weg zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen vorangetrieben werden. “Hier steht vor allem die Festlegung künftiger Wärmenetzgebiete im Vordergrund”, sagt Pia Blessing. Der Klimabeitrag spricht in ihrem Bericht in diesem Zusammenhang auch Empfehlungen für den Nahwärmeausbau Weidach, Abwärmeuntersuchungen bei den Industrieansiedlungen und weitere Untersuchungen zur Seewassernutzung aus.

Ein großes Energiesparpotenzial sieht der Klimabeirat auch in der Sanierung von mehrgeschossigen Wohngebäuden. “Gebäude zu sanieren ist ein Gebot der Stunde”, sagt Sabine Erber, stellvertretende Vorsitzende des Klimabeirates und Projektleiterin für nachhaltiges Bauen am Energieinstitut Vorarlberg. Daher wurden sämtliche Hausverwaltungen zu Workshops eingeladen, um Maßnahmen für ein klimaneutrales Bregenz zu diskutieren. “Effizienz ist der Schlüssel für die Zukunft.” Forderungen gibt es auch im Bereich der Mobilität. “Mobilitätswende ist nicht nur Antriebswende, es geht auch darum, nachhaltige Mobilitätsmittel wie den ÖPNV oder das Fahrrad zu priorisieren”, ergänzt Pia Blessing.

Welche Empfehlungen umgesetzt werden, entscheidet am Ende die Politik. So wurde beispielsweise entgegen der Empfehlung des Klimabeirats mehrheitlich entschieden, die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung in Bregenz nicht weiter voranzutreiben.