Regen in Vorarlberg: Sorgenkind Leiblach und 100 Liter in 24 Stunden

Im Großteil des Landes sorgt der Regen für ein sogenanntes Mittelwasser. Im Leiblachtal könnte es jedoch kritischer werden.
Bregenz, Hörbranz Am Freitagmittag sind die Prognosen für das Leiblachtal nicht gerade beruhigend: Zu erwarten sei ein Hochwasserereignis im Einzugsgebiet der Leiblach. “Wir haben am Nachmittag eine Lagebesprechung”, bestätigt Hörbranz’ Bürgermeister Andreas Kresser. Neben dem Fluss ist auch der Pfänderhang ein Thema. “Die Wildbachverbauung ist über das Wochenende in Bereitschaft”, betont Kresser, aber auch: Bislang gibt es keine Anzeichen, dass der Hang in der Hochreute wieder zu rutschen beginnt. Die bisherigen Entlastungsmaßnahmen zum Schutz der Wohnhäuser zeigen Wirkung und dürften auch dem Wetter gewachsen bleiben.
Seit Donnerstag sorgt der Regen in Vorarlberg für wachsame Augen in der Landeswarnzentrale und bei den Feuerwehren. Die Einsatzkräfte stehen bereit, die Lage wird von der Landeswarnzentrale und der Wasserwirtschaft laufend beobachtet und beurteilt, informierte Sicherheits- und Wasserlandesrat Christian Gantner. In den Höhenlagen ab 1600 bis 1800 Meter Höhe schneit es, was immerhin die Flüsse entlastet.
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Überschwemmungen möglich
Betroffen sind neben dem Leiblachtal vor allem das Rheintaler Unterland, der Bodenseeraum und der Bregenzerwald bis zum Kleinwalsertal. Bis Samstagmittag werden Niederschläge von 100 Millimeter, sprich 100 Liter pro Quadratmeter, erwartet. Den Bewohnerinnen und Bewohnern von Gebäuden in den genannten Gebieten wird empfohlen, mögliche Maßnahmen zum Schutz ihrer Gebäude gegen allfällig eindringendes Regenwasser von den Hängen oder der Straße vorzubereiten.

Auch auf die Fließgewässer hat der Regen einen Niederschlag. Entlang der gesamten Bregenzerach ist mit erhöhtem Wasserstand zu rechnen. Am Rhein, der Ill und der Dornbirnerach ist von einem erhöhten Mittelwasser zu sprechen, denen die Flüsse jedoch gewachsen sein sollten. Kleinräumige Überflutungen, Überlastungen der Regenwasserkanalisation, Rutschungen oder Murgänge sind abhängig von den Niederschlagszellen im ganzen Land möglich – und die Abflussspitzen bei den Flüssen ist erst mit Freitagabend zu erwarten.
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Der Wasserstand des Bodensees ist seit Donnerstag um neun Zentimeter gestiegen und befand sich am Freitagmorgen mit 419 Zentimeter um 25 Zentimeter über dem langjährigen Mittelwert. Über das Wochenende ist mit deutlich ansteigendem Wasserstand zu rechnen.