Das passiert mit dem Engelhorn-Geld in Vorarlberg

102.550 Euro fließen zu zwei Vereinen nach Vorarlberg. Diese haben teilweise bereits Ideen für das Geld.
Dornbirn Das Vermögen von Millionenerbin Marlene Engelhorn wird durch den von ihr gegründeten “Guter Rat für Rückverteilung” auf insgesamt 77 Organisationen verteilt. Die insgesamt knapp 25 Mio. Euro gehen an Initiativen, die sich mit den Themen Klima und Umwelt, leistbares Wohnen, Gesundheit und Soziales sowie Integration und Bildung beschäftigen. Auch nach Vorarlberg fließt Geld.
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So darf sich die Zirkushalle in Dornbirn über 50.000 Euro freuen. Dahinter steht der Verein Zack&Poing zur Förderung der Artistik, Bewegungskunst und Kultur unter der Leitung von Sebastian Gerer. Hier trainieren wöchentlich Personen jeden Alters durch Zirkusakrobatik ihre Beweglichkeit, ihr Selbstvertrauen und das Miteinander. “Wir bieten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Zirkustraining an”, erklärt Gerer. “Das Ziel ist in erster Linie, dass die Menschen die Sachen machen können, die ihnen Spaß machen.” Mit dem Geld soll nun eine zweite Zirkushalle in Vorarlberg mitfinanziert werden. Doch auch der “Social Circus” soll mehr in den Vordergrund rücken: “Dass wir unser Projekt Leuten anbieten können, die sich das nicht unbedingt leisten können”, wäre für Gerer ebenfalls ein Ziel mit dem Geld.
Videointerview zur Eröffnung 2018
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Straßenzeitungen profitieren
Doch auch die Vorarlberger Straßenzeitung Marie zählt zu den Profiteuren von Engelhorns Aktion. Hier darf man, so wie Straßenzeitungen aus den anderen Bundesländern auch, auf 52.550 Euro hoffen. Der Anruf erreichte Obmann Frank Andres vergangene Woche. “Ich war zuerst total ungläubig”, erklärt er seine “riesengroße Freude”. Nun werde man mit dem Vorstand und den Mitarbeitern über die Verwendung der Mittel beraten müssen. “Natürlich gibt es schon Ideen, diese müssen wir aber noch intern besprechen”, betont Andres. Klar sei, dass sie zum Wohle der Straßenzeitung selbst verwendet werden. “Für uns ist diese Summe kein Almosen, sondern gibt uns gestalterischen Freiraum und Planungssicherheit, die wir bislang so nicht hatten.”

Die exakt 24,9 Mio. Euro sollen nicht auf einen Schlag verteilt werden, sondern über mehrere Jahre hinweg. Damit wolle man eine gewisse Planbarkeit für die unterstützten Initiativen sicherstellen. Auf der Liste finden sich unter anderem Hilfsorganisationen wie die Caritas, die Diakonie und die Volkshilfe. Doch auch Frauenhäuser, Hilfseinrichtungen für Obdachlose, Reporter ohne Grenzen, das Momentum Institut und wahlkabine.at dürfen sich über Zuwendungen freuen.