Werkraumschule bleibt auf Erfolgskurs

Abschlussjahrgang 2024 machte der Schule und dem Wälder Handwerk viel Freude.
Andelsbuch, Bezau Mit der Werkraumschule, Vernetzung von Handelsschule und Lehre mit Abschlüssen in beiden Ausbildungsmodellen hat der Bregenzerwald ein Projekt entwickelt, das im Schuljahr 2016/17 startete und inzwischen im Walgau übernommen wurde.

„Eindrucksvolle Bestätigung“, nannte es Direktor Mario Hammerer bei der Zeugnisverteilung im Werkraumhaus, „dass wir mit unserem Modell auf dem richtigen Weg sind.“ Es vernetzt Handelsschule und Lehre, verkürzt die Gesamt-Ausbildungszeit von sechs auf fünf Jahre und bietet wichtige Hilfestellung bei der Berufswahl: „Damit“, so Werkraum-Vorstandsmitglied Fredy Kloser, „können Jugendliche ohne Zeitdruck den ,richtigen‘ Beruf, aussuchen in dem sie dann auch bleiben.

Die Werkraumschule wurde mit dem Ziel eingerichtet, für das Wälder Handwerk nachhaltig den so dringend benötigten Facharbeiter-Nachwuchs auszubilden“. So gesehen ist die aktuelle Klasse, die jetzt ihre Zeugnisse erhielt, gut unterwegs: Rund 70 Prozent (18 von 26) wollen im Herbst eine von drei auf zwei Jahre verkürzte Lehre beginnen. Unter ihnen auch die Musterschülerin Sophia Weissenbach aus Schoppernau, die sowohl im Handelsschul-Abschlusszeugnis als auch bei der, ähnlich einer Matura durchgeführten, Abschluss-Prüfung lauter „sehr gut“ schaffte.

Speziell sind nicht nur ihre Zeugnisse, auch bei der Berufswahl ging sie einen ungewöhnlichen Weg – sie wird im Lingenauer Schneiderstüble Manuela Maaß ihre Schneiderlehre beginnen, „weil mich die Arbeit mit Stoffen schon immer interessiert und fasziniert hat“, erklärt sie ihre nicht alltägliche Berufswahl. Ihr größtes Problem sei gewesen, „eine Lehrstelle zu finden, denn soviel Auswahl gibt es dafür im Bregenzerwald ja nicht“.

Neben Sophia Weissenbach schafften auch Elias Fehr, Valentin Felder, Julia Forster, Leon Luggin und Julie Reinprecht einen ausgezeichneten Erfolg. Gute Erfolge erreichten Maximilian Eichmann, Hannah Klopfer, Celina Mair, Andreas Mätzler, Johannes Moosbrugger und Aurelia Ritter.

Bei der stimmungsvollen Abschlussfeier hoben sowohl Direktor Mario Hammerer und Klassenvorstand Florian Moser seitens der Schule als auch Fredy Kloser und Projektleiterin Petra Raid für das Werkraum-Team die ausgezeichnete Zusammenarbeit von Schule und Handwerk hervor.

Für die ganze Region
Besonders stolz sind die Initiatoren des Modells auf die Tatsache, dass es ein Bildungsangebot für die ganze Region ist: Die acht Schülerinnen und18 Schüler kommen aus nicht weniger als 15 Gemeinden. An die Adresse der Handelsschul-Absolventinnen und -Absolventen richtete Hammerer seinen wichtigsten Ratschlag: „In der Ruhe liegt die Kraft – war das Lebensmotto des Egger Olympiasiegers Hubert Hammerer, als leidenschaftlicher Tischler und begnadeter Sportler und Funktionär gleichermaßen Vorbild in Beruf und Sport. Seine Einstellung, Beharrlichkeit und Gelassenheit, Ziele zu erreichen, kann jeder Jugendliche als Anleitung für sein Tun und Handeln nehmen.“

Klassenvorstand Florian Moser hatte in seiner Abschiedsrede viel Lob parat: „Eure Zeit an dieser Schule hat gezeigt, dass Handwerk mehr ist als bloße Arbeit – es ist eine Form des Dialogs und des Miteinanders, die unserer Gesellschaft stärkt und bereichert.“ Projektleiterin Petra Raid zitierte in ihrer Botschaft an Schülerinnen und Schüler Franz Michael Felder: „Nicht ein Traum entscheidet über deine Zukunft, sondern du selbst.“ STP
