Türkische Siegesfeiern auf Vorarlbergs Straßen

Dornbirn Vor dem Spiel war die Hoffnung vorhanden, aber überschaubar. Schließlich sprachen alle Zahlen gegen die Türkei. Nach dem 1:2-Sieg kannte die Freude über die türkische Nationalmannschaft in der heimischen Community der türkischstämmigen Vorarbergerinnen und Vorarlberger kein Halten mehr.

Endlose Autokorsos mit Hupkonzerten zogen sich noch um Mitternacht durch die Ballungsräume Vorarlbergs. Nur rote Ampeln konnten die Parade und das südländische Temperament stoppen. So auch in Dornbirn Schoren beim dortigen Oberstufengymnasium. Beim gegenüberliegenden Viehmarkt nutze ein begeisterter Autofahrer den Platz für einen spontanen Burnout.

Die Bewohnerinnen und Bewohner des dortigen Pflegeheims hatten wohl angesichts der Hupkonzerte mitten in der Nacht weniger Grund zu feiern, wie wohl auch viele andere Anrainer.

Laut der Landespolizeidirektion wurden die Polizeikräfte für den Abend des EM-Spiels verstärkt. So waren auch beim Public Viewing in Lustenau mehrere Streifen vor Ort, die sich eher zurückhielten. Nach dem “fantypischem” Verhalten während dem Spiel versammelten sich mehrere hundert Personen mit ihren Fahrzeugen im Bereich des Messepark Dornbirns. Vonseiten der Polizei musste die Zufahrt zum Autobahnanschluss Dornbirn West gesperrt werden. Die Fans verließen über Aufforderung der Polizei die Fahrbahn selbständig und der Verkehr konnte wieder freigegeben werden.

Insgesamt wurden von der Polizei an dem Abend etwa zwei Dutzend Anzeigen nach der Straßenverkehrsordnung, dem Kraftfahrgesetz und einzelne Anzeigen wegen pyrotechnischen Gegenständen erstattet. In einem Fall kam es zu einer Körperverletzung. Für die Polizei war der Abend fordernd, aber schlussendlich sah die Polizei keine Eskalationen. Insbesondere im Bereich der Fanansammlung beim Messepark kam es zu keinen strafrechtlichen oder verwaltungsrechtlichen Anzeigen, da die Fans den Polizeiaufforderungen folgten.