Jahrhundertfest der Feuerwehren

Lauterach war ein großartiger Gastgeber und stieß damit an Grenzen des Machbaren.
Lauterach Seit mehr als 70 Jahren steht das erste Juli-Wochenende in Vorarlberg ganz im Zeichen der Feuerwehr, die an diesem Termin ihre Leistungswettbewerbe durchführt. Was 1952 in bescheidenem Rahmen in Hard begann, hat sich zu einem Mega-Event entwickelt, und es wird zunehmend schwieriger, Veranstalter dafür zu finden.

Ein Bewerb mit aktuell mehr als 1500 Aktiven, dazu drei Tage Rahmenprogramm mit Festabend, Umzug, Party und allem Drumherum – seit neun Jahren (Andelsbuch 2015) sah sich deshalb keine Feuerwehr mehr in der Lage, ein „komplettes“ Feuerwehrfest auszurichten. Aus diesem Grund blieb das Fest jahrelang auf die Leistungsbewerbe beschränkt – bis Lauterach die Herausforderung annahm und wieder zu einem dreitägigen Feuerwehrfest einlud.
Auch ein wenig Glück dabei
Mit Fassanstich samt Party am Freitag, einem spannenden Bewerbstag am Samstag mit Siegerehrung und mitreißendem Konzert der Band Bääm sowie einem klassischen Frühschoppen am Sonntag, der auch einen Umzug mit mehr als 100 Feuerwehren und Musikkapellen bot. Nach dem Fahneneinzug brachte der Gesamtchor sogar einen Hauch von Musikfest ins brodelnde Zelt, als Landeshauptmann Markus Wallner und Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle die Klassiker Bozner Bergsteigermarsch und Kaiserjägermarsch dirigierten.

Dass es ein begeisterndes Jahrhundertfest wurde, ist nicht allein dem Einsatz der Lauteracher Wehr und der Bevölkerung geschuldet, die Hunderte ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mobilisierte. Es war auch ein wenig Glück dabei, denn ohne Wettergunst von Petrus wäre der Erfolg in dieser Form wohl nicht möglich gewesen. So gingen die Bewerbe im Bruno-Pezzey-Stadion unter fairen und optimalen Bedingungen über die Bühne, und der Umzug löste bei den teilnehmenden Feuerwehren und Musikkapellen ebenso wie bei den zahlreichen Besuchern Begeisterung aus. Nach dem Umzug machte es das Wetter auch möglich, outdoor Hunderte zusätzliche Sitzplätze zu schaffen, um das rettungslos überfüllte Zelt samt Bar und Weinlaube wenigstens einigermaßen zu entlasten. Hier ging denn auch die Party noch Stunden nach dem offiziellen Festende munter weiter – in Weinlaube, Bar und vor allem im Freigelände wurde noch gefeiert, als das Zelt längst ausgeräumt und die Abbauarbeiten an der Bühne in vollem Gange waren.

Dass Lauterach die Herausforderung angenommen hat und ein perfekter Gastgeber für dieses Jahrhundertfest wurde, fand auch offiziell Anerkennung. Landeshauptmann Markus Wallner sprach davon, dass dieses Fest die starke Kraft der Ehrenamtlichkeit sichtbar gemacht habe, und bei Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle mischte sich beim Empfang im VIP-Raum des Bruno-Pezzey-Stadions in den Dank an Lauterach auch die Sorge, „dass sich für das Fest 2025 bisher leider noch keine Feuerwehr beworben hat.“

Düns und Silbertal
Im Stadion des Regionalliga-Aufsteigers FC Lauterach rollte an diesem Tag mehr als zehn Stunden lang nicht der Ball, sondern Löschangriff um Löschangriff, ehe nach einem Herzschlagfinale der Goldene Helm an Düns vergeben war.
Der Goldene Jugendhelm ging an die erste Mannschaft der Feuerwehr Silbertal, die im Finale das nach dem Grunddurchgang führende zweite Silbertaler Team noch überholen konnte.

Bei den 71. Vorarlberger Landesleistungsbewerben und 43. Jugend-Leistungsbewerben gab es auch einen Vorgeschmack auf den 14. Bundesfeuerwehr-Leistungsbewerb, der vom Freitag, 30. August, bis Sonntag, 1. September, in Feldkirch stattfindet. STP







